Reiseberichte von Helga und Hajo

Kanada und USA 1999

Unsere Tagebuch

Dienstag, 24. August 1999

Wir sind zu viert zusammen mit unseren Freunden von Paderborn aus gestartet und mit Zubringerflug nach Amsterdam geflogen. Mit einem KLM-Flug ging es weiter nach Vancouver. Die KLM-Maschine war eigentlich recht bequem. Gegen 19:00 Uhr sind wir in Vancouver angekommen. Der Flug war ruhig. Der Pilot konnte nur nicht sofort landen, da es nebelig war und er den Flugplatz von einer anderen Seite anfliegen musste. Mit dem Gepäck hat alles gut geklappt.

In Vancouver war es warm. Wir haben einen Shuttlebus zum Travelodge-Hotel genommen (war umsonst). Das Hotel war nicht so besonders und lag recht abgelegen, so dass wir auch nichts weiter unternehmen konnten. Abends sind wir deshalb in dem Restaurant des Hotels Essen gegangen. Das Essen war ganz gut.

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Mittwoch, 25. August 1999

Fraser River

Fraser River

Das Mieten eines Wohnmobils beinhaltet gleichzeitig den Transfair vom Hotel zur Vermietstation. Leider sind die von 'Travelhome' erst kurz vor 14:00 Uhr gekommen, um uns abzuholen. Dadurch hat es mit der Übernahme auch erst nachmittags geklappt (deutsche Einführung). Die Übernahmestation liegt außerhalb von Vancouver. Unsere Freunde hatten ihren Van bei Westcoast Mountains gebucht und waren schon längst fertig und mussten nun die ganze Zeit auf uns warten. Es war strahlender Sonnenschein. Als wir das Wohnmobil hatten, sind wir als erstes einkaufen gefahren. Der 'Safeway' ist ein gut sortierter Supermarkt. Alkohol erhält man in Kanada nur in den 'Liquor Stores'. Das Bier aus dem Okanagan Valley war ganz gut, der Rotwein auch, der Weißwein dafür weniger gut.

Wir sind dann noch ca. 120 km bis kurz vor Hope gefahren. Übernachtet haben wir auf einem Campground bei Hope (Fraser Valley), recht kostengünstig mit Wasseranschluss und Elektrizität; die sanitären Anlagen waren allerdings nicht besonders. Es war schönes Wetter, abends allerdings ziemlich frisch; am frühen Morgen auch noch.

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Donnerstag, 26. August 1999

Okanagan Lake

Okanagan Lake

Start gegen 11:00 Uhr bei schönem Wetter. Der Campground lag an einem Fluss im Fraser Valley. Vor der Abfahrt haben wir noch die Dumpstation benutzt.

Wir sind in Richtung Princeton gefahren. Um den Manning Provincial Park herum war eine sehr schöne Gegend mit Fluss rechts von der Straße. Kurz vor Princeton wurde die Gegend öder, recht tote Gegend mit vielen abgestorbenen Bäumen (Waldbrand?). Vor Princeton sind wir Richtung Keremeos gefahren bei wunderschönem Wetter.

An einem schönen Rastplatz zwischen Princeton und Hedley haben wir gerastet am Similkameen River.

Bei Penticton war ein schöner See. Dann ging es weiter Richtung Summerland, die 'wine route' entlang.

Die Straße entlang des Okanagan Lake war wunderschön. Überall am Highway gab es Stände mit leckerem Obst und Gemüse. Hier ist ein bekanntes Obst- und Weinanbaugebiet. Dann kamen wir durch Peachland.

Auf dem Campground 'Trinty' haben wir übernachtet. Es war ein schlechter Platz, zwar am See gelegen, aber sehr voll und für einen 'overflow'-Platz mussten wir den vollen Preis bezahlen. Außerdem waren die letzten 30 km bis Trinty sehr mühsam. Es war eine schlechte Wegstrecke, wo man maximal 30 - 50 km/h fahren konnte. Da fing es an, dass die ABS-Lampe des Wagens aufleuchtete. Sie ging nach einem Stopp aber immer wieder aus.

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Freitag, 27. August 1999

Mount Robson

Mount Robson

Gegen 9:30 Uhr sind wir von 'Trinty' abgefahren in Richtung Kamloops. Die Strecke ist weiterhin furchtbar, ein schlechter, geriffelter Straßenbelag; ab dem Highway 97 wurde es besser. Wir sind am Monte Lake vorbeigekommen. Der wirkte sehr schön und nicht überlaufen.

Um 12:00 Uhr waren wir in Kamloops, haben kurz Shopping gemacht und sind um 14:00 Uhr weitergefahren, eine Werkstatt aufsuchen wegen unseres Wohnmobils (Rumpelstilzchen genannt, weil es ziemlich laut war). In der Ford-Werkstatt haben sie uns gesagt, dass wir trotz des Aufleuchtens der ABS-Lampe weiterfahren könnten, die Bremsfunktionen wären in Ordnung. Den ganzen Tag hatten wir schönes, sonniges Wetter.

Ab 15:00 Uhr begann die Weiterfahrt Richtung Jasper auf dem Highway 5. Hier war eine karge Landschaft, braune Berge mit Bäumen, ein bisschen ähnelte es der Toskana. Wir fahren entlang des North Thompson River, der ziemlich braun war. Zum Teil ist die Umgebung nicht so aufregend. Ab Clearwater wird die Gegend schöner, der North Thompson River ist nicht mehr so braun, aber hübsch mit Sandbänken. Die Landschaft wechselt von karg bis grün. Auf dem Lande typisch viele kleine, flache Holzhäuschen.

Bei Vavenby sieht der Fluss gut aus mit Stromschnellen, viel Bewegung. Es ist eine schöne Ecke. Hinter Avola kurz eine ein bisschen trostlose Gegend, abgestorbene Bäume, kahle Felsen, dann wieder grün.

Kurz vor Valemount kommen die riesigen Berge näher (Rocky Mountains). Hinter Valemount überqueren wir den Fraser River (ein größerer Fluss). Der Mount Robson ist sehr imposant, es war eine klare Sicht, in der Abendsonne war er sehr gut zu sehen.

(Unterwegs haben Gisela und Jochen einen Schwarzbären gesehen. Wir sind vorne gefahren und haben ihn leider nicht gesehen.)

Um 20:00 Uhr haben wir an einem Campground kurz vor dem Mount Robson und dem Jasper National Park übernachtet. Es war schon ziemlich dunkel. Der Campground war wunderschön am Fraser River gelegen, aber sehr primitiv. Es gab nur eine fürchterliche Chemietoilette, weitere sanitäre Anlagen waren nicht zu sehen. (Wasseranschlüsse etc. waren auch nicht vorhanden.)

An den Feuerstellen gab es, wie schon häufiger keine Grillroste, es konnte also nicht gegrillt werden. Obwohl es am Abend trotz des tagsüber sehr schönen warmen Wetters sehr frisch wurde, haben wir noch eine ganze Weile am Lagerfeuer gesessen.

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Samstag, 28. August 1999

Jasper

Jasper

Morgens war es recht frisch, aber trotzdem ein schöner Sonnenaufgang über dem Fraser River.

Um 9:15 Uhr Abfahrt in Richtung Jasper. Erst war es etwas bedeckt, dann schien zwischendurch die Sonne. Es war eine faszinierende Landschaft, die Rockies haben begonnen. Es war sehr beeindruckend. Wunderschöne Fahrt am Moose Lake entlang und am Moose River, vorbei am Witray Lake, am Yellowhead Lake, schön gelegen zwischen grünen Bergen, ein ganz grüner See.

Bis jetzt sind wir in British Columbia gewesen, kurz vor dem Jasper National Park fängt Alberta an.

Bei Jasper sind wir schon mittags auf den Whistlers Campground gefahren, weil wir dort übers Wochenende bleiben wollen. Das war auch gut so, denn der Platz war schon gut gefüllt. Es ist ein riesiger Campground mit über 800 Plätzen, wunderschön gelegen (Duschen, Toiletten waren sauber). Es gab auch 'full hook up'-Plätze, die allerdings schon vergeben waren. Elektrizität reichte aber aus, da genügend Dumping-Stations vorhanden waren. Das Wetter war sonnig und warm.

Nachmittags sind wir in Giselas und Jochens Van nach Jasper gefahren, unseren Wagen haben wir stehen gelassen. Wir haben einen Stadtbummel in Jasper gemacht. Es ist ein sehr nettes Städtchen. Man kann dort ganz gut einkaufen. Jochen wollte uns dann noch zu einem 'root-beer' einladen, aber nur er und Hajo haben das Zeug getrunken. Ich hätte es nicht runter bekommen.

Und nicht zu vergessen, nachmittags haben wir in dem einen Laden Roby (unseren kleinen kanadischen Schwarzbären) entdeckt und gekauft.

Abends haben wir dann noch lange draußen gesessen, obwohl es schon recht frisch war. Wir haben gegrillt. Das Faszinierende an den Campgrounds ist, obwohl sie oft sehr groß und voll sind, wird es dann spätestens ab 22:00 Uhr doch recht ruhig und man kann gut schlafen. Ich habe keinen lauten, lärmenden Campground erlebt, was ich sehr positiv fand.

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Sonntag, 29. August 1999

Maligne Lake

Maligne Lake

Heute sind wir zum Maligne Lake gefahren, wir sind wieder bei Gisela und Jochen mitgefahren und haben unser Rumpelstilzchen stehen lassen.

Erst sind wir zum Medicine Lake gefahren, ein kleinerer schöner See, der über den Winter verschwindet. Danach sind wir zum Maligne Lake gefahren. Das Wetter war durchwachsen, Regen und Sonne abwechselnd. Wir haben eine Bootsfahrt auf dem Maligne Lake zum Spirit Island gemacht (ziemlich teuer 32 $ pro Person) mit dem Schnellboot. Fahrzeit insgesamt 1½ Std. mit 10 Min. Aufenthalt auf Spirit Island, eine wunderschöne Bucht mit tollen Farben und Felsen. Die Fahrt war teuer, hat sich aber gelohnt. Die Bucht ist vom Startpunkt aus nicht zu sehen, sondern wirklich erst in voller Schönheit, wenn man da ist.

Danach haben wir noch einen Spaziergang am See gemacht und lauter Streifenhörnchen gesehen. Auf dem Weg zurück zum Campground haben wir noch eine Schwarzbärenfamilie gesehen, eine Mutter mit ihren zwei Jungen, die sehen richtig niedlich aus.

Als wir wieder zum Campground kamen, graste gerade um unser Rumpelstilzchen genau wie gestern eine Wapitiherde, die sich nicht stören ließ. Gestern lagen sie direkt vor unserer Tür, zum Teil auf unserem Stromkabel. Es ist schon ein etwas merkwürdiges Gefühl, die Tiere so hautnah zu erleben. Man kommt sich ein bisschen vor wie bei einem Belagerungszustand.

Das Wetter war heute sehr wechselhaft. Heute Morgen Gewitter mit heftigen Regenschauern, auf der Bootsfahrt trocken, zum Spaziergang erst wieder Regen, dann Sonnenschein. Abends später wieder heftige Regenschauer.

Wir sind noch in Jasper Essen gegangen. Hajo und ich haben Lachs gegessen. Der war gut.

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Montag, 30. August 1999

Athabasca Falls

Athabasca Falls

Heute hat es fast durchgängig geregnet. Wir sind sogar zum Duschen mit dem Wohnmobil gefahren, da es ein ziemlich langer Weg bis dahin ist. Auch den Dumpingservice vor der Abfahrt haben wir bei Regen erledigt.

Abfahrt war dann um 10:45 Uhr Richtung Banff auf dem Highway 93, dem 'Icefields Parkway'.

Rechts der Straße fließt der Athabasca River, bei den Athabasca Falls haben wir Halt gemacht, ein riesiger, sehr beeindruckender Wasserfall. Wir sind eine ganze Weile dort herumgelaufen (bei Regen).

Nächster Stopp war bei den Sunwapta Falls, der nicht ganz so beeindruckend war. Leider immer noch strömender Regen, sonst hätte man dort gut spazieren gehen können. Beide Falls hatten weißliches Wasser, vermutlich vom Kalk. Die Flüsse sind alle sehr voll, wahrscheinlich weil es so viel geregnet hat. Der Sommer muss wohl schon ziemlich verregnet gewesen sein.

Nächster Stopp bei dem Columbia Icefield. Wir sind direkt zu dem Icefield hoch gelaufen. Man konnte sehen, wie weit dieses Icefield jährlich zurückgegangen ist. War recht interessant. Allerdings war es kalt und regnerisch, schlicht ungemütlich. Da sind wir dann nicht allzu lange geblieben.

Bei der Weiterfahrt recht schöne, kleinere Seen gesehen, ein wunderschöner See mit roten Felsen und tollem Farbenspiel.

Unterwegs haben wir einen einzelnen Schwarzbären gesehen. Sofort, wenn so etwas ist, bildet sich gleich eine Autoschlange am Rand.

Dann sind wir zum Moraine Lake gefahren. Dort hatten wir zum Teil Sonne. Wir sind dort ein bisschen herum geklettert, es ist so eine Art Bergsee. Er sieht wunderschön aus, intensiv türkisfarben, fast postkarten-kitschig, solche Farben hatte ich vorher noch nicht gesehen, sicherlich auch betont durch die Sonne.

Dann sind wir noch zum Lake Louise gefahren, der auch sehr schön gelegen ist inmitten von Bergen, allerdings durch die mondäne Umgebung (mit dem etwas klotzigen Chateau) etwas abfällt. Dort sind wir nicht so lange geblieben. Das Wetter wurde auch schon wieder schlechter.

Abends sind wir dann auf einen Campingplatz bei Banff gefahren, der zwar Elektrizität hatte, aber nicht besonders schön war, betoniert und sehr eng nebeneinander. Das störte aber heute nicht weiter, weil es eh schon dunkel wurde und das Wetter sowieso schlecht war, regnerisch und kalt, zum draußen sitzen nicht geeignet.

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Dienstag, 31. August 1999

Rocky Mountains

Rocky Mountains

Die Nacht über hat es die ganze Zeit geregnet, heute Morgen hat es geregnet und geschneit. Es war ziemlich kalt.

Gegen 11:00 Uhr sind wir vom Campingplatz abgefahren Richtung Banff. In Banff haben wir einen Stadtbummel gemacht. Banff wirkt etwas kurortmäßig, hat sehr viele Geschäfte, in denen man zum Teil ganz gut einkaufen kann, sehr viel Kleidung. Ein Geschäft ist unter anderem der berühmte 'Christmas Shop', in dem man wirklich jede Menge Weihnachtskitsch erstehen kann. Mittags haben wir bei McDonalds gegessen. Es ging wohl.

Heute war es tagsüber kalt, aber trocken.

Am frühen Nachmittag sind wir Richtung Radium Hot Springs gefahren, erst auf dem Highway 1A, dem 'Bow Valley Parkway', dann auf dem Highway 93. Bei den 'Paint Pots' sind wir ausgestiegen. Ein kleiner Fußweg durch den Wald und über eine Hängebrücke über einen Fluss führte dorthin. Es handelt sich um schöne Ockererde mit prächtigem Farbenspiel von hellem Gelb bis Braun und am Waldrand sind dann drei Wassertümpel, die in den verschiedensten Farben leuchten.

Übernachtet haben wir auf einem privaten Campground bei Windermere am Highway 93. Er war sehr teuer, klein, aber ansonsten ganz in Ordnung. Er hat am Wasser gelegen. Da nicht viel los war, konnten wir uns den Platz aussuchen. Wir hatten full hook up. In der Gegend war es nicht so reichlich gesät mit Campingplätzen, manche sahen nicht sehr Vertrauen erweckend aus. Wir haben nicht mehr lange draußen gesessen. Es wurde doch recht frisch.

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Mittwoch, 1. September 1999

Fort Steele

Fort Steele

Abfahrt gegen 9:30 Uhr mit einer Verzögerung. Das Wetter ist sonnig und trocken, aber kalt. Wir fahren Richtung Grenze. Entlang des Columbia Lake ist es eine wunderschöne Strecke mit den Bergen im Hintergrund. Bei Fairmont Hot Springs gibt es eine sehr bizarre Felsenkette. Beim Fort Steele Heritage Park haben wir Rast gemacht. Es handelt sich um ein nettes Freilichtmuseum, eine Stadt aus der Goldgräberzeit. Wir haben es uns angeguckt. Es war ganz interessant gemacht, den Handwerkern aus der Zeit konnte man bei der Arbeit zuschauen. Es gab eine Bäckerei mit ausgesprochen leckeren frisch gebackenen Brötchen. In einem Wohnhaus haben gerade ältere Damen, gekleidet in der Mode der damaligen Zeit, gebacken und uns leckere Plätzchen angeboten. Danach ging es weiter Richtung Grenze, kurz vor der Grenze ist der Highway 93 sehr rumpelig, schlechte Straße, die Rockies sind weit entfernt.

Bei Roosville sind wir über die Grenze gefahren. Die Grenzformalitäten haben gar nicht so lange gedauert. Jeder von uns musste 8 $ bezahlen. Dann haben wir noch Informationsmaterial zu Montana bekommen (und ein Einreisevisum bzw. einen Zettel in den Pass). Der Grenzbeamte hat uns zwar nach Lebensmitteln und Alkohol gefragt, hat aber nichts nachkontrolliert. So streng war es gar nicht. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir sicherlich vorher nicht so kräftig entsorgt. Es war jedenfalls nicht so schlimm und streng, wie wir es uns vorgestellt hatten.

Anfangs war das Gebiet ziemlich öde, dann hübschere Gegend mit mehreren Lakes. Die Berge sind manchmal noch in der Ferne erkennbar. Wir sind am Flathead Lake vorbeigefahren, sieht schön aus, aber auch sehr mondän.

Nachmittags haben wir noch in einem kleinen Supermarkt unsere Lebensmittelvorräte aufgefüllt. Dort hat man aber kaum etwas Vernünftiges gefunden.

Abends haben wir auf einem Campground bei St. Ignatius übernachtet. Er wurde von einer ehemaligen Deutschen geführt (auch im Amerikaführer erwähnt). Er war klein, aber nett. Ankunft gegen 19:00 Uhr. Abends war es sonnig, aber kalt. Lange haben wir nicht mehr draußen gesessen.

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Donnerstag, 2. September 1999

Salmon River

Salmon River

Abfahrt gegen 9:30 Uhr im strömenden Regen. Wir haben dann beim Tanken auch das erste Mal Gas nachgetankt. Das ist recht günstig. Hook up Service haben wir an dieser Tankstelle auch gemacht. Das Wasser war aber nicht toll (recht braune Färbung).

Durch Missoula war es sehr verwirrend zu fahren. Es war alles Baustelle und nicht ausgeschildert. Hajo und ich sind vorgefahren und haben uns verfahren. Den Highway 93 mussten wir Richtung Süden fahren. Das war aber schwer zu finden.

Hinter Missoula wurde es schönes Wetter, die Sonne schien. Es ist eine schöne Gegend. Hinter Sula eine sehr schöne Strecke, aber sehr langsam, bergig und kurvig. Gegen Nachmittag hat uns der Regen wieder. Zwischendurch haben wir in einem großen Supermarkt einen Großeinkauf gemacht. Wasser (Evian oder Volvic) gibt es zum Glück doch überall zu kaufen.

Wir verlassen Montana und überqueren die Grenze zu Idaho. Erst müssen wir die Berge hoch, steil und kurvig, serpentinenreich, dann ging es wieder abwärts. Dann fahren wir direkt am Salmon River entlang. Zwischendurch gibt es sehr viele braune, kahle Berge, etwas trist und trostlos, dann wieder ein grünes Tal dazwischen mit vielen Kühen, Bullen oder mit Pferden. Mittendrin eine Baustelle an der wir lange stehen mussten. Die ganze Gegend um Salmon ist eindrucksvoll, aber irgendwie drückend. Man hat das Gefühl, nicht mehr raus zu kommen. Der Salmon River ist die ganze Zeit nebenher geflossen. Die grünen Wiesen entstehen auch nur, weil hier massiv gesprengt wird.

Kurz vor 19:00 Uhr sind wir auf den Campground bei Challis Hot Springs gefahren. Ein sehr netter Platz, sehr geräumig, gemütlich, sah exklusiver aus als er war und war auch gar nicht so teuer. Man konnte auch baden im Schwimmbad, gespeist von den heißen Quellen. Der Platz war schön ruhig gelegen an einem Fluss. Allerdings lag er 8 km von der eigentlichen Straße entfernt. Wir haben ihn nur durch Zufall entdeckt.

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Freitag, 3. September 1999

Craters Of The Moon

Craters Of The Moon

Nachdem wir gestern Abend die schöne Umgebung gar nicht mehr so nutzen konnten und nicht mehr draußen sitzen konnten, weil es geregnet hatte, sind wir heute Morgen gegen 11:00 Uhr bei schönem Wetter gestartet. Gisela und Jochen hatten noch in den heißen Quellen gebadet. Wir sind dann durch Idaho gefahren, dem Land mit den sehr hübschen Pferden. Ich habe noch nie so viele schöne Pferde gesehen. Die Landschaft sieht überwiegend cretemäßig aus, gelblich und vertrocknet. Wir befinden uns auf dem Weg zum Craters Of The Moon National Monument, die vorher gelben Felder werden zunehmend abgewechselt durch dunkles Gestein.

Bei Craters Of The Moon haben wir einen Zwischenstopp eingelegt und uns die Anlage angeschaut. Es kostete 4 $ Eintritt. Besonders beeindruckend sind die Lavahöhlen. Es gibt mehrere angelegte Wege mit den verschiedensten Sehenswürdigkeiten des Lavagesteins.

Danach sind wir in Richtung Atomic City gefahren, die Stadt selber lag aber vom Weg ab, deswegen sind wir dort nicht hin gefahren. Die Gegend ist sehr flach, Berge sind noch vereinzelt zu sehen. Es ist die ganze Zeit sehr windig und zwischendurch regnet es immer mal wieder. Die Gegend wirkt auf uns sehr bedrückend. Manchmal sah es so aus, als ob sich ein Unwetter zusammenbraut. Wir haben uns dann den EBR-1 angeschaut, den ersten Atommeiler der Welt, 1951 gebaut, später stillgelegt und (hoffentlich) dekontaminiert. Früher hatte er die ganze Umgebung verstrahlt. Lange haben wir uns dort nicht aufgehalten, es wirkte weiterhin unheimlich.

Dann sind wir Richtung Blackfoot gefahren, eine dürre Gegend, braun mit Pflanzen, wie sie an Stränden wachsen, teilweise sieht es auch abgebrannt aus. Um Pocatello herum ist eine total verlassene Gegend, in der man uns zu nicht vorhandenen Campingplätzen gelockt hat. (Ein blödes Kaff.) Wir haben dann erst sehr spät einen Campingplatz gefunden, hinter Downey, hieß Downata Hot Springs, vom ADAC empfohlen, allerdings ein total mieser Platz, völlig verdreckt, die sanitären Anlagen haben wir nicht benutzt. Wir waren halt froh, dass wir überhaupt einen Platz gefunden hatten, da es schon dunkel war. Es war nicht so schönes Wetter, so dass wir nicht mehr draußen gesessen haben.

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Samstag, 4. September 1999

Great Salt Lake – Bear River Bay

Great Salt Lake – Bear River Bay

Wir sind dann am nächsten Morgen relativ früh wieder losgefahren. In Downey selbst gab es einen kostenlosen Dumpingservice, den wir erst mal genutzt haben. So wie es aussah, hätte man dort sogar kostenlos übernachten können mit Frischwasser und Elektrizität. Wenn wir das vorher gewusst hätten, wären wir bestimmt nicht auf den Campingplatz gefahren.

Weiterfahrt bei strahlendem Sonnenschein gegen 13:00 Uhr Richtung Salt Lake City auf dem Interstate Highway 15.

Gegen Mittag haben wir in Kaysville den Campground 'Cherry Hill' angesteuert. Er ist sehr groß, dicht gedrängt, aber für die Nähe der Stadt ganz akzeptabel. Man findet schnell Leute, die auch auf der Durchfahrt sind und mit denen man sich unterhalten kann. Es gab Waschmaschinen und wir haben unsere ersten Wäschen erledigt. Die sanitären Anlagen waren ganz in Ordnung. Wir haben gleich für zwei Tage gebucht, weil wir in dieser Gegend noch einiges unternehmen wollten und es am Wochenende eh überall voll ist.

Nachmittags sind wir mit Gisela und Jochen mitgefahren entlang des Great Salt Lake und zwar um eine Halbinsel. Es war eine sehr lange Anfahrt, aber wunderschön und bei herrlichem Sonnenschein. Es war eine wunderschöne Gegend, überhaupt keine Touristen, wir haben einen Waschbären gesehen, ganz viele Springböcke, Vögel etc. Zum Schluss war es eine Privatstraße (???). Es standen Leute mit zwei Geländewagen dort, die haben wir gefragt, ob wir dort fahren durften. Sie haben es uns erlaubt, die Leute waren sehr nett, haben alles Mögliche gezeigt. Das einzig Lästige waren Millionen von Mücken, die überall waren.

Abends haben wir noch lange draußen gesessen. Es war noch schön.

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Sonntag, 5. September 1999

Salt Lake City

Salt Lake City

Heute sind wir mit Giselas und Jochens Wagen zusammen nach Salt Lake City gefahren. Es war Sonnenschein. Salt Lake City ist eine stark von Mormonen geprägte Stadt, sehr sauber, sehr viele Gebäude von den Mormonen. Die Wahrzeichen der Stadt, die Kirchen gehören auch dazu. Es werden kostenlose Führungen in den verschiedensten Sprachen, unter anderem auch deutsch, durch diese Sehenswürdigkeiten angeboten. Wir haben eine mitgemacht, sie haben es sehr geschickt gemacht, gute PR für die Mormonen. Ihr Zentrum war super gepflegt. Ich habe noch nie so saubere Toiletten gesehen. Obwohl Sonntag war, hatte ein Geschäft auf. Von außen kaum zu erkennen, entpuppte es sich nach innen aber als riesiges, geöffnetes Geschäftszentrum. Ich habe günstig T-Shirts erstanden. Wir haben dann dort noch an einem chinesischen Stand gegessen. Hajo und ich sind noch zum 'Capitol' gewandert. Abends hatte noch ein Supermarkt auf und wir sind noch Einkaufen gegangen. Im Gegensatz zu Kanada bekam man hier in jedem Supermarkt Alkohol. Wir haben einen ganz guten Rotwein getrunken.

Später haben wir wieder draußen gesessen.

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Montag, 6. September 1999

Arches Park

Arches Park

Gegen 9:45 Uhr Abfahrt in Richtung Canyons. Heute ist Labour Day, von dem gesagt wird, dass dann kein Geschäft geöffnet hat. Die Leute haben frei. Von Amerikanern sind wir gewarnt worden, dass dann das ganze Wochenende schon viel los sei auf den Straßen (bzw. wenig los in den Geschäften) und die Leute verrückt Auto fahren. So schlimm wurde es aber nicht. Wir hatten nur viel Gegenverkehr, kamen wohl alle von einem verlängerten Wochenende zurück.

Um Salt Lake City gab es eine Riesenbaustelle mit gigantischen Brückenkonstruktionen (für die Olympischen Spiele 2002?). Wir haben uns anfangs einmal kurz verfahren.

Vorbei am Utah Lake, die Gegend eher städtisch, im Hintergrund Berge. In Spanish Fork sind wir vom Highway 15 auf den Highway 6/89 gefahren Richtung Price. Die Gegend wird wieder hübscher. Wir fahren zwischen Bergen. Die bizarren Felsformationen beginnen hier schon, teilweise rotes Felsgestein. Hier sind wieder größere Höhenunterschiede, es ist bergiger.

Vor Green River ist die Landschaft flach, zum Teil mit blühenden Büschen, zum Teil sieht es wüstenähnlich aus, zum Teil präriemäßig. Es ist weit und breit kein Haus, kein Tier zu sehen, etwas trostlos. Viel Gegenverkehr, weil die Ferien zu Ende sind und alle nach Hause müssen. Wir sind bis zum Arches National Park gekommen. Der Campground dort im Park selber war voll (wie immer). Wir haben in der Nähe einen gefunden, der sehr gut war, mit sehr sauberen Sanitäranlagen, auch einigermaßen kostengünstig mit Elektrizität etc., relativ leer und nahe an Moab.

Wir sind dann abends noch bei Gisela und Jochen mitgefahren in den Arches National Park, haben eine erste beeindruckende Rundtour durch den Park gemacht und den Sonnenuntergang bei den Windows beobachtet. Abends sind wir noch nach Moab gefahren (scheint ein sehr munteres Städtchen zu sein) und sind in 'Eddie Mc Stiff's Brewery' gegangen (Tipp aus meinem Amerikabuch). Das Essen war wirklich sehr gut und das selbst gebraute Bier auch.

Danach haben wir noch draußen gesessen.

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Dienstag, 7. September 1999

Dead Horse Point

Dead Horse Point

Heute Vormittag sind wir noch mal zum Arches Park gefahren, haben unseren Wagen beim Visitor Center stehen lassen und sind mit den anderen mitgefahren. Wir haben eine Wanderung zum 'Delicate Arch' gemacht, ein absolutes Muss. Es war sehr anstrengend, in der knalligen Sonne zu laufen, aber es hat sich gelohnt. Zeitweise war mir schon etwas mulmig und ich war ziemlich kaputt. Wichtig war, immer genug Wasser mitzunehmen. Es ist sehr warm heute. Heute hatten wir auch den 'staubigen' Geruch in die Nase bekommen, der uns noch eine ganze Weile begleiten wird. Nach dem Marsch sind wir noch eine Weile durch den Park gefahren und haben uns weitere, sehr beeindruckende bizarre Felsformationen angeschaut. Der Arches Park lohnt sich wirklich. Man kann noch viele weitere Wanderungen machen, aber wir hatten noch einiges vor.

Wir sind dann mit beiden Wagen weitergefahren zum 'Dead Horse Point' in der Nähe des Canyonlands National Park, einem weiteren Tipp des Amerikabuches, was sich wirklich gelohnt hat. Der Dead Horse Point State Park ist wirklich toll und beeindruckend, ganz anders als der Arches Park. Man hatte einen eindrucksvollen Blick in die Tiefe mit dem Colorado River (halt ein Canyon). Sind durch den State Park gefahren. Er ist allerdings klein und wohl noch nicht so bekannt.

Durch den Park sind wir mit einem Auto gefahren, danach wieder mit beiden weiter.

Hinter Monticello sind wir auf einen staatlichen Campground gefahren (Devil's Canyon). Wunderschön im Wald gelegen, sehr geräumige Stellplätze, aber nichts an sanitären Anlagen, recht primitiv, nur Plumpsklos, aber sauber. Wasser gab es an mehreren Wasserstellen. Da es gutes Wasser war, haben wir unseren Wassertank aufgefüllt. Man konnte sich einen Platz aussuchen und musste dann gleich bzw. am nächsten Tag einen Zettel ausfüllen und Geld einwerfen. Einen Ranger haben wir nicht gesehen.

Abends wurde es dann sehr kalt. Da es stockduster war, haben wir nicht mehr draußen gesessen. Gisela und Jochen schon.

Allerdings war es nachts ein bisschen unheimlich, da es ganz viele Geräusche gab, es waren wohl viele Tiere unterwegs.

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Mittwoch, 8. September 1999

Bluff – Unser Traumhaus

Bluff – Unser Traumhaus

Heute Morgen die Wassertanks aufgefüllt und bei Sonnenschein losgefahren. Wir sind auf dem Highway 191 unterwegs Richtung Blanding, dann auf dem Highway 95. Eine nette freundliche Umgebung mit mehr Grün, einem kleinen Stausee. Bei dem Natural Bridges National Monument haben wir Mittagsrast gemacht und uns die Natural Bridges angeschaut. Jochen und Hajo sind runter geklettert, der Weg erschien mir zu gefährlich. Es war eine ziemlich knallige Sonne. Ich fand die Bridges nicht sonderlich beeindruckend.

Hinter Blanding sind wir auf den Highway 95 abgebogen, eine Gegend mit viel Grün und hellen Felsen, das sieht freundlicher aus nach den Natural Bridges. Dann sind wir auf dem Highway 261 Richtung Bluff gefahren. Ein Teil der Strecke ging über eine Schotterpiste in Serpentinen einen hohen Berg runter (der Weg war ganz schmal). Eigentlich war die Strecke gar nicht für RVs erlaubt bzw. geeignet, sie war steil und rumpelig. Das Warnschild vorher hatte ich wohl übersehen. Mir war ganz schön mulmig und ich war froh, als wir unten waren. Nach dem Serpentinenweg, er hieß 'The Moki Dugway', kam das 'Valley Of Gods', in das wir nicht gefahren sind. Auch eine sehr beeindruckende Gegend. Danach kam noch der 'Mexican Hat'. Dann sind wir nach Bluff, einer netten amerikanischen Kleinstadt bzw. Dorf gefahren und haben dort einen Spaziergang gemacht. Dort haben wir auch unser 'Traumhaus' gesehen. Danach sind wir dann nach Gouldings auf den Campground mit Blick auf Monument Valley gefahren. Der Campground war nicht so geräumig, aber zum Glück nicht so voll. Ansonsten war der Campground bis auf die unfreundliche Bedienung indianischer Herkunft in Ordnung. Monument Valley und Gouldings gehören zum Indianerreservat.

Es war heißes, sonniges Wetter und wir haben abends noch lange draußen gesessen.

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Donnerstag, 9. September 1999

Monument Valley

Monument Valley

Am frühen Morgen sind wir mit Gisela und Jochen in ihrem Van zum Monument Valley gefahren. Eigentlich wollten wir dort einen Jeep mieten und damit durch das Valley fahren. Es gab aber nur Angebote mit Fahrer, nicht gerade billig, und die Anbieter etwas aufdringlich. Es ist alles in indianischer Hand und sicherlich ihre einzige Einnahmequelle. Wir sind dann mit dem Van durchs Gelände gefahren. Man durfte dann nur auf bestimmten Wegen fahren. An einigen Aussichtspunkten waren Stände mit indianischem Schmuck, zum Teil sehr hübscher Silberschmuck, bei dem ich nicht widerstehen konnte und eine Kette (die die Frau mir noch extra angefertigt hatte, da mir die anderen zu kurz waren) und ein Armband erstand. Die Frauen waren sehr freundlich und der Schmuck nicht teuer. Monument Valley selber mit seinen vielen Steinformationen war ungeheuer beeindruckend. Es war schon ein Erlebnis. Man hatte noch tagelang den staubigen Geruch in der Nase. Das Wetter war heute Morgen nicht mehr so sonnig. Gegen 13:00 Uhr, nachdem wir noch gefrühstückt hatten (man brauchte den Platz erst um 13:30 Uhr verlassen) war Abfahrt. Jetzt befinden wir uns auf dem Weg nach Page. Gleich hinter Gouldings fängt Arizona an. Heute ist Gewitterluft, etwas bedeckt, aber sehr warm, schwül. Hinter Gouldings ein paar interessante Felsformationen. Um Kayenta herum sieht es ärmlich aus. Es ist alles Indianerreservat, zum Teil sieht es eingezäunt aus. Vor Kayenta ist es teilweise recht öde, dahinter gibt es wieder bizarre Felsformationen, dann wird es wieder grüner, ein bisschen langweiliger, zwischendurch ist es ganz flach.

Dann sind wir auf den Highway 98 Richtung Page abgebogen, eine wenig aufregende Gegend, aber grün und mit schönen Blumen. Weiterhin bedeckt, es fängt an zu regnen, hört aber schnell wieder auf.

Dann haben wir ein Schild zum Antelope Canyon gesehen. Da wollte ich unbedingt hin. Es war anscheinend der Lower Antelope Canyon, die bekannteren Bilder sind wohl eher von dem Upper Antelope Canyon. Es kostete 15 $ Eintritt pro Person, die haben jeden namentlich registriert und uns auch extra gewarnt, falls ein Signal ertönt, sollten wir sofort zurückkommen. Durch eine Felsspalte gelangen wir in den Antelope Canyon, zwischendurch ist der Weg extrem schwierig und ich bin nahe daran aufzugeben, aber ich hatte mir ja unbedingt in den Kopf gesetzt ihn zu sehen. Es ist eine halbe Stunde Weg unter extrem schwierigen Kletterbedingungen. Es hat sich aber auf jeden Fall gelohnt. Es war ungeheuer faszinierend. Ich war sehr beeindruckt und habe ganz viele Fotos gemacht. Der Canyon ist unter indianischer Verwaltung. Wir waren anscheinend die letzten und sie hatten extra auf uns gewartet. Vor ein paar Jahren sind hier Touristen bei einem plötzlichen Regenfall flussaufwärts ertrunken. Deshalb sind sie jetzt sehr vorsichtig.

Dann sind wir weitergefahren. In Marina Wahweap sind wir auf den Campground gefahren. Erstmals mussten wir schon bei dem Gebiet Eintritt bezahlen, der Campground war teuer und nicht besonders komfortabel. Die Duschen haben wir gar nicht erst benutzt. Sie waren weit weg und mussten extra bezahlt werden. Dafür war es direkt am Lake Powell gelegen. Abends haben wir dafür noch lange draußen sitzen können.

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Freitag, 10. September 1999

Lake Powell

Lake Powell

Ein schöner, sonniger, warmer Tag. Morgens versuchten wir uns in Marina Wahweap über Bootstouren zu informieren. Es gab eine riesige Anlegestelle für Privatboote, ansonsten war es der reinste Nepp. Die einzigen angebotenen Bootstouren waren am späten Nachmittag und extrem teuer, ein recht dürftiges und teures Angebot. Es lohnt sich auch nicht, ein eigenes Boot zu mieten. Wir haben uns ganz schön geärgert. Ein ziemlich mondäner Ort. Am Ufer des Lake Powell haben wir dann aber ein nettes Plätzchen gefunden, haben uns ein bisschen an den Strand gelegt und sind im Lake Powell geschwommen. Das Wasser war für September noch erstaunlich warm. Das war schön und hat Spaß gemacht. Nach einer Mittagspause mit Essen sind wir dann weitergefahren.

Es ist noch sonnig, manchmal kommen kleine Wolken auf. Wir bedauern es ein bisschen, dass wir nicht auf dem Lake Powell rumschippern können. Die wirklich schönen Sehenswürdigkeiten sind nur per Boot zu erreichen. Da scheint es viele beeindruckende Ecken zu geben. Man kann es auch so schon ahnen.

Wir fahren jetzt auf dem Highway 98 Richtung Kanab. Erst ist die Gegend sehr felsig, dann wieder grüner. Wir fahren bis zum Zion National Park. Für unser Wohnmobil kostet der Zutritt 20 $, 10 $ Eintritt und 10 $ wegen Überbreite und -höhe, weil der Tunnel für hohe Wohnmobile nur in der Mitte befahrbar ist, der wird dann für den Gegenverkehr gesperrt. Der Tunnel ist stockdunkel und fast 2 km lang. Das viele Geld erscheint mir etwas ärgerlich, zumal man nur einmal hin und zurück fahren darf (es wird genau notiert), jede weitere Fahrt muss extra bezahlt werden. Das ist aber die einzige Straße.

Im Zion Park selber waren die beiden Campgrounds voll, wir haben kurz hinter dem Park einen Platz auf dem Campground erhalten mit Dusche und hook up. Der Besitzer, deutsch sprechend, hat uns einen schönen Platz am Flüsschen reserviert. Das war okay, allerdings auch nicht billig (22 $). Wir sind zwei Tage geblieben und haben Feuerholz für ein schönes Lagerfeuer gekauft. Hier konnte man noch lange draußen sitzen. Heute Nacht hat es noch ein Gewitter gegeben.

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Samstag, 11. September 1999

Zion Park

Zion Park

Heute haben wir unser Auto, unser Rumpelstilzchen, wie wir es getauft haben, stehen lassen und sind mit Gisela und Jochen in den Zion Park gefahren. Wir sind an mehreren viewpoints gewesen und dann bei den Emerald Pools gewandert. Das war ein schöner Wanderweg von einer guten Stunde zu den Lower und Middle Waterfalls. Für meinen Fuß war das Ganze nicht so toll, der ist inzwischen etwas dick und tut weh. Sicherlich noch Nachwirkungen von der Kletterei im Antelope Canyon, nach der mir alle Knochen wehgetan haben. Auch Hajo hat augenblicklich Probleme mit dem Knie. Ansonsten haben wir es ruhig angehen lassen. Wir sind erst gegen Mittag losgefahren und sind nicht so lange geblieben. Morgens habe ich noch eine Maschine Wäsche gewaschen. Die Möglichkeit bestand auf dem Platz. Abends hat Gisela Polaroidfotos von Hajo und mir mit dem Rumpelstilzchen gemacht. Die haben wir dann zu Postkarten für meine Schwester und Hajos Eltern verarbeitet und auch sonst noch Postkarten geschrieben. Insgesamt finde ich übrigens den Zion Park nicht so toll und total überlaufen. Das gefällt mir nicht so gut. An wirklich schöne Stellen kommt man gar nicht heran, weil die Parkplätze total überfüllt sind, oder aber wir hätten mit unserem Rumpelstilzchen gar nicht dort parken dürfen (zu groß). Die roten Berge fand ich etwas schroff. Es ist insgesamt recht warm. Wir konnten abends sehr lange draußen sitzen, was wir auch gemacht haben. Gisela und Jochen haben ja immer ein Lagerfeuer gemacht. An jedem Stellplatz gibt es ja eine Feuerstelle und eine Sitzbank mit Tisch. Das ist ganz schön (eigentlich auf jedem Campground vorhanden). Die Luft ist etwas stickig und wir haben beide Tage schlecht geschlafen, haben viel geschwitzt. Ich hatte ziemliche Kreislaufprobleme und Hajo Beklemmungen.

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Sonntag, 12. September 1999

Bryce Canyon

Bryce Canyon

Sonniges Wetter, Abfahrt gegen 11:30 Uhr Richtung Bryce Canyon National Park. Die Gegend ist nett ohne Besonderheiten, Rinder- und Pferdewiesen, alles ein bisschen grün. Eine ganz nette Landschaft mit kleinen Flüssen, an der Kreuzung auf den Highway 12 zum Bryce Canyon, da fangen die roten Felsen wieder an. Vor dem Bryce Canyon gibt es noch den Red Canyon, wie der Name schon sagt, mit beeindruckenden roten Felsen.

Im Bryce Canyon haben wir als erstes den Campground aufgesucht. Es geht nach dem System, man sucht sich einen freien Platz, markiert ihn mit einer Karte und bezahlt dann am Eingang 10 $ (im Umschlag) und steckt es in einen Behälter. Der Campground ist einfach, ohne eigenes Wasser und Strom, die showers weiter weg, nicht toll und kosten 2 $. Die haben wir nicht benutzt. Der Campground war aber wenigstens nicht so voll.

Nachdem wir den Platz hatten, haben Hajo und ich allein (Gisela und Jochen wollten alle viewpoints gleich mit dem Auto abklappern) eine über zweistündige Wanderung am Bryce Canyon den Rimtrail entlang gemacht. Es ist wunderschön mit ganz vielen bizarren rötlichen und weißen Felsenlandschaften, die sich aufgrund des Lichteinfalls, das Farbenspiel mit der Sonne, immer wieder verändern. Wir haben sehr schöne Lichtverhältnisse, sind am späten Nachmittag mit kräftigem Sonnenschein los marschiert und haben auch noch den Sonnenuntergang erlebt. Es ist sehr beeindruckend und wir genießen es, in Ruhe die einzelnen viewpoints anzuschauen und uns das Ganze zu erwandern. An den viewpoints ist es voll, auf den Wanderwegen dazwischen geht es eigentlich. Dazwischen gab es noch eine Hütte, wo man Kleinigkeiten kaufen konnte. (Wir haben auch ein bisschen Bier gekauft und Brot.) Dort haben wir auch einen typischen 'Cowboy' getroffen, der sich bereitwillig knipsen ließ und sich mit uns unterhielt.

Mir gefällt der Bryce Canyon sehr gut. Es ist eine tolle Mischung aus viel Grün und Wald und diesen tollen Felsformationen, besonders beeindruckend das 'Amphitheater'.

Für die noch verbleibende Urlaubswoche wollten Gisela und Jochen an die Küste, wir wollten uns ganz in Ruhe auf den Rückweg machen. In Vancouver wollten wir uns am Flughafen wieder treffen.

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Montag, 13. September 1999

Bryce Canyon

Bryce Canyon

Gisela und Jochen sind heute Morgen losgefahren, wir beide haben noch eine Rundfahrt zu den verschiedenen viewpoints des Bryce Canyon gemacht, die wir gestern nicht gesehen haben bei unserer Wanderung. Der Bryce Canyon National Park ist ganz schön groß und es gibt viel zu schauen. Heute Morgen war es frisch, aber noch ganz schön. Unterwegs wurden wir von einem heftigen Regenschauer und Gewitter überrascht. Der Regen hat lange angehalten, deshalb haben wir uns dann nur noch einen viewpoint angeschaut und sind dann aus dem Park herausgefahren Richtung Escalante auf dem Highway 12. Das Grand Staircase-Escalante National Monument haben wir nicht gefunden. Es ist eine völlig einsame Gegend, es begegnet einem kaum ein Auto, Ortschaften, wenn überhaupt, bestehen aus wenigen Häusern, die ersten felsigen Landschaften waren massiv und in grau, nicht sehr hübsch, später sah die Gegend wieder netter aus, mit grünen Bergen.

Escalante war eine Enttäuschung bzw. das was wir dafür gehalten haben. Das Richtige haben wir gar nicht gesehen. Der im Buch gepriesene Campground war auch nicht so toll (petrified forest). Zu der eigentlichen Sehenswürdigkeit kam man nur über einen Trail hin, der durch den Regen ganz glitschig war. Das haben wir uns lieber nicht angetan. Aber dahinter gab es noch eindrucksvolle Landschaften. An einem viewpoint, an dem wir gehalten haben, habe ich bei einer alten Indianerin, die kaum Englisch verstand, hübsche Silberohrringe für 25 $ gekauft.

Wir sind dann über einen sehr eindrucksvollen Pass gefahren, teilweise hatte die Straße an beiden Seiten Abgrund. Das war schon ein etwas merkwürdiges Gefühl.

Dann gab es noch eine wunderschöne Aussicht durch das Grüne auf Felsen und See. Es war eine Gegend, in der die Kühe frei herum liefen und auch mitten auf der Straße standen. Wir haben auch Rehe (oder ähnliches) am Straßenrand gesehen. Wir sind dann über den Pass gefahren (um die 2800 m hoch), dahinter gab es zwei hübsche Campgrounds im Nationalforest, allerdings nur mit Wasser in der Nähe, sonst nichts. Am dritten Campground 'Single Tree' gab es wenigstens eine Dumpstation, den haben wir dann genommen, der war recht großzügig angelegt mit ganz sauberem Toilettenhäuschen, zwar ohne Duschen, aber es besteht ja die Möglichkeit des Wasserwechseln, 10 $ pro Nacht wieder mit Selbstreservierung. Es hat immer mal wieder geregnet zwischendurch. Draußen sitzen konnte man abends nicht mehr. Es ist ganz schön frisch geworden. Wir haben die Heizung angemacht. Das ist der Dixie National Forest Park, eine wunderschöne grüne Gegend mit Wanderwegen, touristisch nicht überlaufen, zum Teil eine richtig einsame Gegend mit Kühen auf der Straße. Der Campground war sehr schön.

Nach den vielen steinernen Sehenswürdigkeiten und nachdem wir immer noch den Staub des roten Gesteins in der Nase hatten, fanden wir das viele Grün richtig wohltuend.

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Dienstag, 14. September 1999

Dixie National Forest

Dixie National Forest

Heute haben wir bei strömendem Regen den Dumpingservice gemacht. Es gießt seit ca. 6:00 Uhr morgens. Unterwegs klarte es auf, auf dem Highway 24 eine nette Gegend, weiterhin relativ leer auf den Straßen, auch kaum Ortschaften.

In Salina haben wir irgendwie die Abzweigung zur Interstate 15 verpasst, also fahren wir auf dem Highway 89 Richtung Salt Lake City.

Hinter Ephraim sind wir auf den Highway 132 abgebogen, an den Bergen kurz vor Nephi zwischendurch wunderschön rotgefärbte Bäume, sahen gut aus (Indian Summer?). Bei Nephi sind wir dann auf den Interstate 15 abgebogen Richtung Salt Lake City. Wir sind wieder auf den Campingplatz 'Cherry Hill' in Kaysville gefahren, haben einen Platz reservieren lassen und sind dann noch mal losgefahren, um eine Werkstatt zu finden, die einen Ölwechsel vornimmt. Das war recht mühselig, die Leute waren alle hilfsbereit, aber kaum einer wusste, wer so etwas bei Wohnmobilen macht. Nach langem Durchfragen sind wir an eine kleine Werkstatt geraten, die das netterweise noch vor Feierabend gemacht haben, zusammen mit einem größeren Check mit Reifendruck messen etc. Das Wohnmobil passte haarscharf gerade so in die Werkstatt. Das war Maßarbeit. Die Leute waren nett. Es war gar nicht so teuer und wir waren froh, dass es erledigt war. Danach haben wir an einer ganz anderen Stelle, wieder nach Durchfragen, an einem Laden das Gas nachfüllen lassen. Das konnte man alles nicht an der Tankstelle machen lassen. Getankt haben wir auch noch.

In Kaysville war richtig schönes Wetter mit Sonne und recht warm. An dem Abend waren wir froh, dass wir trotz aller Widrigkeiten den Ölwechsel hingekriegt hatten.

Es war noch recht warm und wir haben abends noch länger draußen gesessen.

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Mittwoch, 15. September 1999

Snake River

Snake River

Abfahrt gegen 10:30 Uhr. Es ist sonnig.

Wir fahren auf der Interstate 84 Richtung Norden. Die Gegend ist ziemlich öde, wenn man den Great Salt Lake hinter sich gelassen hat, nur braune Berge, die Straße recht leer, riesige Getreidefelder, zum großen Teil abgeerntet, ansonsten nur Ranches, keine Ortschaften. Bei den Feldern sind Größenverhältnisse, die bei uns unvorstellbar sind (z.B. über 2,5 km). Wir fahren weiter bei strahlendem Sonnenschein.

Die Straße ist langweilig und wird überwiegend von Trucks benutzt, wenig Wohnmobile und Pkws. Nur um den Snake River sah es sehr nett und auch grüner aus. Es ist sehr warm.

Gegen 18:00 Uhr passieren wir die Grenze zu Oregon. Zwischendurch bei Boise, anscheinend einer größeren Stadt, war sehr viel los, danach kamen wieder Berge. Übernachtet haben wir im Farewell Bend State Park, Ausfahrt 53(5)1, Huntington, es war ein staatlicher Campground mit dem üblichen Verfahren der Selbstregistrierung, 16 $ mit Elektrizität und Dumpingstation. Ein hübscher Campground am Snake River, komfortabel, aber mit sehr vielen Mücken. Ich bin total zerstochen. Wir haben abends noch draußen gesessen, aber wir durften kein Licht anmachen, weil dann richtige Mückenschwärme einfielen. Auch die Toiletten und Duschräume waren übersät mit Insekten. Die Duschen waren aber in Ordnung.

Abends zum draußen sitzen war es noch angenehm warm, nachts angenehm kühl.

Die Uhr wird wieder eine Stunde zurückgestellt, Pacific Time Zone.

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Donnerstag, 16. September 1999

Unser Rumpelstilzchen

Unser Rumpelstilzchen

Abfahrt 10:10 Uhr (vorher noch Dumpingservice gemacht). Wir haben sonniges Wetter.

Wir fahren noch auf dem Highway 84, hinter La Grande geht es ziemlich steil in Serpentinen bergab. Bei Umatilla passieren wir die Grenze zu Washington, dahinter scheint es keine Rastplätze mehr zu geben. Wir haben dann an einer Seitenstraße, die im Nichts endete, Rast gemacht. Es war den ganzen Tag über ziemlich warm und die Sonne schien. Um Sunnyside gibt es eine Weinstraße, hier wird sehr viel Wein angebaut. Überall sieht man Schilder mit dem Hinweis auf Wein. Der Yakima River fließt nebenher. Um das Yakima Valley scheint das Obstanbaugebiet zu sein, neben Wein sind viele Apfelbäume zu sehen.

Übernachtet haben wir im Lake Easten State Park Campground mit full hook up, wieder 16 $. Es war wieder ein staatlicher Campground, wo man sich den Platz aussuchen konnte und selber bezahlen musste. Die showers haben einen Quarter gekostet. Der Campground war schön mitten im Wald an einem See gelegen, sehr hübsch und großzügig angelegt. Wir haben uns noch mit einem älteren Ehepaar unterhalten, dass vor vielen Jahren von Holland nach Kanada gezogen ist und die jetzt kurz Urlaub in Amerika machte. Sie meinten, dass Amerika ganz schön teuer geworden sei und dass inzwischen viele Amerikaner in Kanada einkaufen.

Heute Nacht war es ziemlich kühl, so mitten im Wald, so dass wir nicht lange draußen gesessen haben.

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Freitag, 17. September 1999

Anacortes

Anacortes

Abfahrt kurz vor 11:00 Uhr, haben vorher noch Dumpingservice gemacht. Heute Morgen hatten wir uns schon mächtig erschrocken. Ich hatte in der Anlage geduscht und Hajo im Wohnmobil. Vielleicht durch das Duschen hatte ein Abwassertank Wasser gelassen, es hat gut getropft. Neben dem Bett im Wohnmobil hat Wasser gestanden. Zum Glück hatten wir bisher keine Probleme damit, haben sonst aber auch die Dusche kaum genutzt bis aufs Haare waschen ab und an.

Heute Morgen war es noch sehr kühl so mitten im Wald. Wir starten bei sonnigem Wetter Richtung Seattle, auf dem Highway 90. Es war eine hübsche Gegend, grün mit See, im Hintergrund Berge, teilweise mit Häusern an den Hängen. (Manchmal erinnerten die Häuser an Schwarzwaldhäuser.) Es zieht sich zu, wird dunstig um Seattle.

Um Seattle herum war es ein furchtbares Fahren. Die Leute fahren rücksichtslos und gucken auch nicht. Es war sehr voll und wir waren froh, als wir hinter Seattle waren. Dabei war es schon eine mehrspurige Umgehungsstraße.

Wir sind dann bis Anacortes gefahren. Dort hatten wir Mühe, den im Buch beschriebenen Campground zu finden. Erst hatten wir nur einen furchtbar vollgestopften Campground gesehen, der uns doch sehr abgeschreckt hat. Nach längerem Suchen haben wir den Washington State Park gefunden, der nicht ausgeschildert war. Da befand sich der Campground. Da war wieder self-register, 15 $ pro Nacht. Wir haben für Freitag- und Samstagnacht gelöst. Mehr Dollar hatten wir auch nicht. Der staatliche Campground war schön mitten im Wald gelegen mit großzügig angelegten Plätzen und hook up service, showers kosteten einen Quarter, die waren allerdings nicht besonders toll. Es war überhaupt nicht voll auf dem Platz und wir konnten uns einen Platz aussuchen. Wir sind noch Einkaufen gefahren (es gab einen 'Safeway') und dann noch ein bisschen spazieren gegangen. Der State Park lag direkt an der Küste, so dass wir schnell ans Wasser kamen. Es war jetzt schön sonnig. Abends konnten wir allerdings nicht so lange draußen bleiben, weil es im Wald doch recht frisch war, obwohl die Sonne schien. Da es eine Feuerstelle gab, haben wir abends ein kleines Lagerfeuer gemacht.

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Samstag, 18. September 1999

Anacortes

Anacortes

Es ist sonniges Wetter, aber noch recht frisch. Wir haben einen Bummel durch Anacortes gemacht. Es gab nichts Aufregendes zu sehen. Es war halt ein kleiner Ort, der sich etwas mondän gibt. Witzig fand ich, dass die Geschäfte auf mich alle etwas altmodisch wirkten, die Mode entsprach den 60er/70er Jahren, halt die Flower-/Hippiezeit. Mondän ist das Städtchen vielleicht, weil es direkt an der Küste liegt. Sie hatten allerdings einen gut sortierten Weinladen, wo man sogar mit Kreditkarte bezahlen konnte. Nachmittags haben wir einen Spaziergang an der Küste gemacht. Der State Park liegt direkt an der Küste. Die Küste selbst ist hier steinig, Strand direkt gibt es nicht. Man kommt manchmal gar nicht bis ans Wasser, weil es zu steil ist. Die Sonne schien, aber es war doch recht frisch. Wir haben noch Holz am Wasser für das Lagerfeuer abends gesammelt. Abends haben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang am Wasser gesehen und auch dementsprechend fotografiert. Danach haben wir noch am Lagerfeuer gesessen. Allzu lange konnte man doch nicht mehr draußen sitzen. Es wurde recht frisch.

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Sonntag, 19. September 1999

Cultus Lake

Cultus Lake

Wir sind kurz vor 13:00 Uhr abgefahren Richtung Kanada. Wir hatten sonniges Wetter. Wir sind erst auf dem Highway 20, dann auf dem Highway 9 Richtung Grenze gefahren, bei Sumas. Es wird zum Teil wieder etwas bergiger, es ist eine nette grüne Gegend mit vielen Bäumen. In der Nähe war der Mount Baker zu sehen, schneebedeckt, eindrucksvoll. Dann sind wir bei Sumas über die kanadische Grenze gefahren. Leider haben wir unser Visum nicht ausfüllen lassen. Der kanadische Grenzbeamte war aber auch nicht sonderlich freundlich.

Wir sind dann eine Weile am Fraser River entlanggefahren. Die Gegend war zum Teil ganz schön, die Campgrounds zum Teil schön gelegen, aber verdreckt oder aber wie in Harrison Hot Springs einfach furchtbar, Wohnwagen an Wohnwagen ohne Lücke. Die Stadt war sowieso eine Katastrophe, total überfüllt, so dass wir Mühe hatten, überhaupt dort wieder weg zu kommen. Wir sind dann an den Cultus Lake gefahren. Der Campground 'Sunnyside' war groß, geräumig und fast leer. Wahrscheinlich war schon Nebensaison. Er kostete full hook up 23 CAD-$.

Am Abend haben wir noch am Flughafen bei KLM angerufen, um den Rückflug zu bestätigen. Da wir aus irgendeinem Grund keine Verbindung bekamen, hat uns der Campgroundmensch am Kartenhäuschen weiter geholfen und von seinem Büro aus angerufen. Dort hat die Verbindung komischerweise geklappt.

Wir sind dann später noch am Lake spazieren gegangen. Das war ganz schön. Es war noch schön warm, so dass wir noch länger draußen sitzen konnten. Der Campground war mit Bäumen angelegt. Die sanitären Anlagen waren nicht besonders, aber es ging so.

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Montag, 20. September 1999

Fort Langley – Cooperage

Fort Langley – Cooperage

Wir starten kurz vor 11:00 Uhr, sonniges Wetter, aber noch etwas frisch.

Wir sind dann extra noch mal zur Grenze gefahren, weil wir wegen des Visums unsicher waren, ob es dann nicht Schwierigkeiten gibt. Der Grenzbeamte, den wir gefragt haben, sah das ganz locker und meinte, wir sollten das Visum am Flughafen in Vancouver abgeben.

Wir sind dann nach Fort Langley gefahren. Der Campground dort hatte den Vorteil, dass er in der Nähe von Richmond liegt und wir am nächsten Morgen nicht so weit fahren müssen, um das Wohnmobil abzugeben. Der Campground war ziemlich voll, anscheinend alles Leute, die entweder gerade ihr Wohnmobil übernommen haben oder wieder abgeben müssen. Der Campground war nicht so toll, er war ziemlich voll und die sanitären Anlagen nicht so besonders. Dafür aber praktisch gelegen und mit full hook up, so dass wir den Dumpingservice, der bei der Abgabe erforderlich ist, noch machen können.

Wir haben uns das Fort angeschaut, dem das Städtchen den Namen verdankt. Es ist nicht so groß wie Fort Steele, aber auch nett gemacht. In den einzelnen Handwerkerhäuschen wurde viel erklärt. Nachmittags sind wir dann noch im Städtchen gewesen, was eigentlich sehr nett ist. Es hat viele hübsche Häuser. Wir konnten vom Campground aus direkt ins Städtchen laufen und haben dort unsere letzten Dollars ausgegeben, haben noch Kaffee getrunken und Kuchen gegessen. Wir hatten etwas Mühe, noch Brot aufzutreiben, weil montags hier die Bäcker zu hatten. In einem Kramladen haben wir dann noch etwas erstanden. Die ganze Zeit schien die Sonne und es war recht warm.

Abends haben wir dann leicht wehmütig Koffer gepackt und das Rumpelstilzchen sauber gemacht und noch geduscht, damit wir das morgens nicht alles machen müssen. Ein bisschen draußen sitzen konnten wir auch noch.

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Dienstag, 21. September 1999

Wir sind schon um 6:00 Uhr aufgestanden, damit wir rechtzeitig das Wohnmobil abgeben können. Nachdem wir gefrühstückt hatten, haben wir noch den Dumpingservice gemacht und sind dann beizeiten losgefahren. Wir hatten etwas Mühe, die Travelhome-Station zu finden, sind wohl mal falsch abgebogen. Beim Tanken von Gas (das gab es praktischerweise an der Tankstelle) und Benzin haben wir dann noch mal nachgefragt und dann auch den Weg gefunden.

Bei Travelhome sehen die die Rückgabe ganz locker, wir haben das Wohnmobil ja einen Tag früher abgegeben. Dazu haben sie nichts gesagt. Die Übergabe ging problemlos. Es wurde darauf geachtet, ob der Abwassertank leer und der Frischwasser- und Benzintank voll waren und wir wurden wegen aufgetretener Mängel gefragt. Nach der Sauberkeit haben sie kaum geschaut. Da hätten wir uns gar nicht solche Mühe geben brauchen. Dann hieß es Koffer ausladen und uns vom Rumpelstilzchen verabschieden. Das ist uns schon schwer gefallen. Es hat uns ja schließlich fast 4 Wochen durchs Land gefahren. Die Abfertigung mit den Formalitäten ging eigentlich recht schnell. Wir mussten dann auf einen freien Shuttle warten, der uns zum Flughafen bringt. Das hat gedauert, weil es an dem Tag sehr voll war. Dann haben sie aber noch einen Sonderwagen eingesetzt, mit dem wir dann schon mitfahren konnten. Ursprünglich waren wir noch gar nicht eingeplant.

Wir sind dann gegen Mittag in Vancouver am Flughafen gelandet und standen dann dort mit unseren ganzen Koffern. Unser Flugzeug startet ja erst gegen 19:00 Uhr. Wir haben dann noch was gegessen und noch letzte 'Geschenke' eingekauft. Mit den vielen Koffern war es etwas unpraktisch, aber wir fanden nichts zum unterstellen. So haben wir dann den Tag am Flughafen verbracht. Es lohnte sich nicht mehr, noch nach Vancouver rein zu fahren.

Gegen 15:00 Uhr haben wir dann Gisela und Jochen getroffen. Ab dem Zeitpunkt bestand auch die Möglichkeit, die Koffer abzugeben. Es war eine Riesenschlange, weil nur zwei oder drei Schalter auf hatten, das Flugzeug aber voll besetzt war. Nachdem wir die Koffer abgegeben hatten, haben wir uns draußen hingesetzt. Es war den ganzen Tag ausgesprochen warm und sonnig. Ich war viel zu warm angezogen, aber meine Kanada-Jacke hätte ich auch kaum noch ins Gepäck gekriegt.

Gegen Abend sind wir dann Richtung Flugzeug marschiert. Nach Erledigung der Formalitäten, Flughafensteuer, Passkontrolle, haben wir noch Whisky gekauft. Es lohnte sich allerdings kaum. Die Sachen in den Shops waren sehr teuer. Aber in Amsterdam, wo es billiger ist, durften wir ja nichts mitnehmen auf dem Rückflug. Das hätten wir auf dem Hinflug beachten müssen.

Wir sind dann gegen 19:00 Uhr gestartet und haben noch einen wunderschönen Sonnenuntergang gesehen, ehe es dunkel wurde. Der Flug war ruhig und ohne besondere Vorkommnisse. Sehen konnte man ja eh nicht viel. Schlafen klappte aber auch nicht so gut. Ich bin immer nur kurz eingenickt, obwohl ich ziemlich müde war. Die Flugzeit betrug ca. 9 Stunden.

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Mittwoch, 22. September 1999

In Amsterdam hatten wir dann einen längeren Aufenthalt, weil der Anschlussflieger nach Paderborn Verspätung hatte. Gegen 18:00 Uhr am nächsten Abend sind wir dann glücklich in Paderborn gelandet, wo wir von Hajos Eltern abgeholt wurden. Auch hier in Deutschland war es für diese Jahreszeit ungewöhnlich warm.

Hajo und ich waren nach dem Flug ziemlich kaputt. Wir hatten so ein unwirkliches Gefühl. Wir haben ein paar Tage gebraucht, um wieder zu dem gewohnten Rhythmus zurück zu finden. Die ersten Nächte konnten wir kaum schlafen.

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