Reiseberichte von Helga und Hajo

Westkanada 2001

Unsere Tagebuch

Montag, 20. August 2001

Vancouver Airport

Vancouver Airport

Mit einem Zubringerflug sind wir von Hannover aus gestartet nach Amsterdam. Von Amsterdam sind wir dann direkt nach Vancouver geflogen. Wir hatten einen KLM-Flug gebucht, der allerdings von Martin Air durchgeführt wurde. Im Vergleich zu den KLM-Maschinen war diese wesentlich enger und unkomfortabler. Da waren wir von unserem letzten Flug doch etwas Besseres gewöhnt. Der Flug selber verlief ohne besondere Vorkommnisse.

Am späten Nachmittag sind wir in Vancouver gelandet. Wir sind als erstes zum Infocenter gegangen, um zu fragen, wie es mit dem Shuttle zum Hotel aussieht. Die Frau war sehr nett und hat gleich für uns im Hotel angerufen. Einen Shuttlebus dorthin gibt es nicht. Wir sollten uns ein Taxi nehmen. Das Hotel würde das bezahlen. Das Hotel, das in Wohnmobilmiete enthalten war, war sehr gut. Die arbeiten anscheinend eng mit Fraserway, der Vermietstation zusammen. Gleich bei der Ankunft sagte man uns, dass wir am nächsten Morgen um 8:00 Uhr vom Hotel abgeholt werden. Ein guter Service.

Abends haben wir noch einen Spaziergang am Hafen gemacht. Eigentlich eine ganz nette Gegend hier. Gegessen haben wir dann aber in der dem Hotel angeschlossenen Kneipe. Das Essen war nicht so toll. Wir haben dann noch ein Bier getrunken und sind früh schlafengegangen.

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Dienstag, 21. August 2001

Tsawwassen to Swartz Bay

Tsawwassen to Swartz Bay

Das Hotel in Vancouver war gut. Wir sind morgens schon um 8:00 Uhr von Fraserway vom Hotel abgeholt worden. Die Station von Fraserway liegt auf einer Insel, Annacis Island, im Fraser River. Das Wohnmobil konnten wir relativ schnell in Empfang nehmen. Der Service war gut.

Wir sind allerdings erst um 11:45 Uhr vom Hof gefahren, weil es fürchterlich geregnet hat. Es soll heute der erste Tag mit Regen sein nach langer Zeit mit Sonne. Alle schienen hier froh zu sein, dass es regnet. Wir machten uns auf den Weg Richtung Vancouver Island. Bei der Mietstation hat man uns den Tipp gegeben, dort einzukaufen, weil es in der Nähe sowieso keine Supermärkte gäbe. Uns wurde noch der Weg zum Fährhafen gezeigt.

Wir sind auf dem Highway 91, dann auf dem Highway 10, dann auf dem Highway 17 Richtung Tsawwassen gefahren. In Tsawwassen haben wir gleich eine Fähre bekommen und haben nach Swartz Bay übergesetzt. Wir haben ein Rundtourticket gewählt, weil wir noch mehrere Fähren benutzen wollen. Die Überfahrt war zum Teil sehr regnerisch, windig, Wolkenverhangen und nebelig, so dass man von der schönen Überfahrt nicht so viel mitbekam. Wir haben in der Nähe von Victoria einen Riesensupermarkt gefunden und den ersten Rieseneinkauf gemacht.

Die RV-Campgrounds um und in Victoria waren alle voll. Wir sind dann nach außerhalb zum Thesis-RV-Park gefahren und haben dort einen Platz bekommen. Der Platz war nicht besonders, aber es ging.

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Mittwoch, 22. August 2001

China Beach

China Beach

Abfahrt um 10:30 Uhr. Die ganze Nacht hat es in Strömen geregnet. Auch bei der Abfahrt Regen. Wir fuhren nach Victoria. Wir haben in der Nähe des Visitor Centers geparkt, an der Wharfstreet, und uns das Parlamentsgebäude und das Empress Hotel angeschaut. Da es die ganze Zeit regnete, was für Victoria eher untypisch ist, sind wir dann nicht weiter herum gelaufen, sondern haben das B.C. Museum besichtigt. Es war sehr beeindruckend, vielseitig und schön; es hat sich gelohnt.

Da wir die Parkzeit schon überschritten hatten, sind wir dann schnell losgefahren und haben uns nicht weiter in Victoria aufgehalten. Wir sind dann gegen Mittag Richtung Küste gefahren nach Sooke. Der erste RV-Park in Sooke hat uns nicht gefallen, der zweite war der Sooke Community RV-Park, der war schön am Fluss gelegen, großzügige Plätze, sanitäre Einrichtungen gingen einigermaßen, mit Dumpingstation, Wasser und Elektrizität.

Nachdem wir den Platz fest gemacht hatten, sind wir auf dem Highway 14 noch weiter Richtung Küste gefahren bis hinter Jordan River. Bei einem Parkplatz sind wir zum 'China Beach' runter gelaufen. Ein schöner Spaziergang, beeindruckender Regenwald, am Wasser recht hohe Wellen (es ist ja fast Pazifikküste). Viele Surfer waren unterwegs. Die Küste ist rau, felsig, manchmal steil, kein Sandstrand, insgesamt eindrucksvolle Natur, vermooste Bäume etc. Auf dem Rückweg zum Campground ein heftiger Schrecken. Kleine Mule Deers (?) sind uns vor das Auto gelaufen. Zum Glück ist nichts passiert.

Bei Point No Point haben wir es mit Essen gehen versucht, war aber alles reserviert, ist auch nur ein winziges Restaurant und von außen nicht als solches zu erkennen.

Der Wagen wollte zwischendurch manchmal nicht anspringen. Es leuchtete dann eine Anzeige auf, die wir nicht erklären konnten.

Dann zurückgefahren zum Campground. Hier war es relativ leer. Wir hätten auch Feuerholz bekommen können. Da es aber immer noch regnete, war an ein Lagerfeuer nicht zu denken.

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Donnerstag, 23. August 2001

Chemainus

Chemainus

Nachdem wir Dumping gemacht haben, natürlich im Regen, sind wir um 10:45 Uhr abgefahren. Zwischendurch gab es immer wieder Regenschauer, eher grau, keine Sonne. Wir fuhren auf dem Highway 14 zurück Richtung Victoria. In Langfort sind wir auf eine kleine Straße links abgebogen Richtung Nanaimo (mal schauen ob es klappt), damit wir nicht durch Victoria fahren müssen. Wir sind dann auf dem Highway 1 gelandet. Ganz schüchtern kam zwischendurch mal ein bisschen die Sonne durch.

In Duncan sind wir die Totempole-Tour abgelaufen (markiert mit gelben Fußabdrücken), ansonsten bietet das Städtchen nicht sehr viel. Haben noch eingekauft. Zwischendurch immer wieder heftigste Regenschauer.

In Chemainus, bekannt durch die Murals (Wandmalereien), haben wir angehalten. Auch hier konnte man den gelben Fußabdrücken nachgehen und die zum Teil sehr schönen Wandmalereien anschauen. Es ist ein hübsches Städtchen, nett zurechtgemacht. Auch hier wurde unser Spaziergang durch heftige Regenschauer unterbrochen.

Wir sind dann weitergefahren auf dem Highway 1, dann auf dem Highway 19A über Nanaimo. Die Stadt scheint recht groß zu sein; wir sind nur am Rand vorbeigefahren. Dann sind wir zum Englishman River Falls Provincial Park gefahren. Der RV-Park ist wunderschön gelegen, die Einstellplätze sehr großzügig und schön und zu dem Zeitpunkt war er recht leer. Die Plätze kosteten 15 $. Allerdings war der Campground nur mit Plumpsklos ausgestattet, und die waren nicht besonders sauber. Dafür gab es jede Menge Brennholz. Wir haben uns etwas eingepackt, an dem Abend aber kein Feuer gemacht. Es war zu feucht und zu kalt zum draußen sitzen.

Wir haben abends noch einen Spaziergang zu den Upper und Lower Falls gemacht. Der Platzwart hat uns den Weg erklärt. Die lagen in der Nähe des Campgrounds. Es war sehr schön, ein schöner Regenwald. Kurzfristig hat es aufgehört zu regnen. Hier hat es uns sehr gut gefallen.

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Freitag, 24. August 2001

Combers Beach

Combers Beach

Abfahrt um 9:30 Uhr. Es regnete gerade mal nicht. Weiterfahrt in Richtung Westküste auf dem Highway 4A, dann auf dem Highway 4. Spaziergang bei den Little Qualicum Falls. Schön anzuschauen, aber es sind halt keine Riesenwasserfälle.

Beim Tanken in Port Alberni ist plötzlich der Gasalarm im Wohnmobil angesprungen. Nachdem wir gelüftet hatten, war es dann weg. Wir sind dann weitergefahren.

Wir haben noch am Cameron Lake Resort einen Platz für die Nacht reservieren wollen. Der Mensch dort konnte deutsch und war sehr hilfsbereit. Er hat uns dringend abgeraten, wenn wir noch bis Tofino fahren wollen, was mindestens 3 Stunden Fahrt bedeutet, sollten wir dort übernachten. Er hat sogar noch für uns bei dem Campground 'Crystal Cove' angerufen. Die hatten noch 9 freie Plätze. Es scheint schwer zu sein, an der Küste einen Platz zu finden, alles belegt.

Wir sind dann so schnell wie möglich Richtung Tofino gefahren. Zwischendurch hat es heftige Regenschauer gegeben, so dass man nicht viel von der Landschaft gesehen hat. Es war eine sehr schöne Strecke, allerdings sehr kurvenreich und schwierig zu fahren. Der Mann hat schon Recht gehabt. Den Rückweg hätten wir kaum geschafft.

Crystal Cove, der RV-Park hatte großen Andrang. Draußen stand 'Belegt' dran. Wir haben es aber trotzdem versucht und noch einen relativ schönen Platz bekommen. War aber sehr teuer mit 48 $. Nachher haben wir erfahren, dass die anderen Plätze an der Küste genauso teuer waren, aber wesentlich schmutziger. Wir hatten full hook up. Die sanitären Einrichtungen waren ganz in Ordnung. Die hatten auch einen eigenen Strand, da sind wir spazieren gegangen. Das Wetter hielt sich einigermaßen bis auf ein paar Regentropfen. Es schien halt keine Sonne.

An der Anmeldung haben wir nach Hiking Maps gefragt und auch eine erhalten. Dem Plan nach sind wir dann zum Combers Beach gefahren und haben dort auf einem ausgewiesenen Wanderweg einen Spaziergang gemacht. Da es ein Strand im Pacific Rim National Park war, mussten wir hier extra bezahlen, wie an allen Parkplätzen im Park. Die Ranger kontrollieren auch. Es kam gerade einer. Da wir bezahlt hatten, hat er sich mit uns unterhalten. Die Küste mit dem vielen angeschwemmten Holz sah schon sehr beeindruckend aus. Der ausgewiesene Wanderweg verlief völlig auf hohen Holzplanken; wahrscheinlich haben sie den so angelegt, weil man sonst ganz schön nasse Füße bekommen hätte. Es war ein sehr beeindruckender Regenwald, zum Teil recht düster, aber nicht unbedingt schön.

Dann sind wir noch durch Tofino gefahren, wirkte überlaufen. Es gab aber kaum etwas zu gucken. Wahrscheinlich war es so voll, weil hier auch whale watching Touren angeboten werden. Dann sind wir noch nach Ucluelet gefahren. Dort gab es auch nichts Besonderes.

Abends haben wir noch versucht, ein Feuer zu machen, es hat allerdings nicht geklappt; es war alles viel zu feucht. Da es hier so teuer war, haben wir dann die Ladeklappe mit Holz vollgepackt.

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Samstag, 25. August 2001

Cathedral Grove

Cathedral Grove

Abfahrt um 10:25 Uhr. Es war sonnig bzw. es regnete nicht. Wir haben noch kurz am Wickaninnish Beach gehalten. Eigentlich wollten wir gestern dort spazieren gehen, da hatten wir ihn aber nicht gefunden. Wir sind danach wieder auf den Highway 4 gefahren Richtung Cathedral Grove. Heute hat man erst richtig gesehen, wie schön die Landschaft hier ist. Das hat man gestern bei dem Regen gar nicht mehr sehen können.

Beim Cathedral Grove haben wir gehalten und einen Spaziergang gemacht. Es gab nur einen kleinen Parkplatz, der total überfüllt war. Wir haben ein Stück weiter an der Straße geparkt. Es war ein wunderschöner Spaziergang. Hier stehen die ältesten und höchsten Bäume. Es war wirklich ganz toll.

Danach sind wir weitergefahren, zuerst auf dem Highway 4, dann auf dem Highway 19 Richtung Comox, dann die Oceanside Route. Die Ecke wirkte ziemlich verlassen, hatte nichts von mondänem Strandleben. Die Häuser wirkten nicht so gut erhalten. In Comox haben wir erst eingekauft und dann im Visitor Center nach RV-Plätzen gefragt. Wir hatten nach den Karten nämlich keine gefunden. Die Frau dort war sehr nett, hat uns mehrere Plätze genannt und auf einer Karte zum Mitnehmen gezeigt. Sie hat auch gleich für uns angerufen. Da es Samstag war, waren wir uns nämlich nicht sicher, ob er schon voll war.

Wir haben dann einen Platz am Campground 'King Coho Resort' am Fährhafen von Courtenay bekommen mit full hook up und sehr sauberen sanitären Anlagen (Dusche etc.). Es war von den Stellplätzen her zwar nicht ganz so schön gelegen, aber direkt am Wasser. Als Nachbarn hatten wir Berliner, mit denen wir uns eine ganze Weile unterhalten haben. Die wollten auch die Fähre am nächsten Tag nehmen. Wir haben noch einen Spaziergang am Strand gemacht. Es war schönes Abendlicht und später Abendrot. Der Strand ist in dieser Ecke allerdings nicht so schön, nur kieselig, man kann schlecht laufen. Heute hatten wir zum ersten Mal den ganzen Tag keinen Regen.

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Sonntag, 26. August 2001

 Saltery Bay to Earls Cove

Saltery Bay to Earls Cove

Abfahrt um 8:50 Uhr Richtung Fähre. Wir waren die zweiten, 1 Stunde vor Abfahrt. Die ersten waren die Berliner, die wir hier wieder getroffen hatten. Wir hatten dann noch eine Stunde Zeit. Es war schönes, sonniges Wetter (heute Nacht war es noch saukalt). Wir haben noch telefoniert, diesmal hat es mit der Kreditkarte geklappt. Wir haben dann von Little River übergesetzt nach Powell River. Die Überfahrt war nebelig und kalt. Einen Teil der Überfahrt haben wir mit den Berlinern verbracht.

Dann fahren wir die Sunshine Coast entlang nach Saltery Bay zur nächsten Fähre. Die Küste wurde ihrem Namen gerecht. Hier war es sonnig und schön. Diesmal hatten wir schon Sorge, ob wir überhaupt noch mitkommen mit der Fähre. Es war ein ziemlicher Andrang. Wir mussten lange warten. Inzwischen war es um die Mittagszeit richtig heiß geworden. Die Berliner warteten auch, also haben wir uns gemeinsam die Zeit vertrieben. Da für sie der Kanadaurlaub beendet war, sie wollten am nächsten Fährhafen ihr Wohnmobil abgeben, haben wir ihnen dann den Nationalparkpass abgekauft. Ursprünglich kostete er 60 $ bzw. 75 $. Da sie ihn nicht mehr brauchten, haben wir uns auf 30 $ geeinigt. So hatten wir alle etwas davon. Wir haben ihn später auch gut gebrauchen können. Die Eintrittspreise für die Nationalparks wären uns sonst erheblich teurer gekommen.

Dann haben wir von Saltery Bay nach Earls Cove übergesetzt. Es war eine schöne Überfahrt, sonnig und beeindruckend. Ich fand die Überfahrt sogar schöner als die von Tsawwassen nach Swartz Bay. Nun waren wir an der Sunshine Coast, die ihrem Namen alle Ehre machte. Zum ersten Mal hatten wir warmes, sonniges Wetter. Wir haben ein nettes Picknick an der Garden Bay gemacht. Dann fuhren wir auf dem Highway 101 Richtung Langdale, eine sehr kurvenreiche Strecke.

Am Wilson Creek Campground haben wir übernachtet, ein schöner Campingplatz, zwar in der Nähe der Straße, aber schön gelegen und geräumig. Obwohl es Sonntag war, hatten wir Glück, dass es nicht besonders voll war. Der Platz hatte bis jetzt die besten sanitären Anlagen, sehr sauber, und war mit 19 $ ziemlich kostengünstig. Da es noch relativ früh war, hat Hajo sich erst mal in die Sonne gesetzt und sich aufgewärmt. Bis jetzt hatten wir ja noch nicht viel mit Sonne gehabt.

Abends haben wir dann sogar noch ein Feuer angekriegt, es hat allerdings mächtig gequalmt. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb uns kanadische Camper zu sich an ihr Feuer eingeladen haben. Leider waren wir ziemlich müde und haben deshalb dankend abgelehnt. Ich fand es aber total nett.

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Montag, 27. August 2001

Sea-to-Sky Highway

Sea-to-Sky Highway

Abfahrt um 8:55 Uhr Richtung Langdale. In Langdale sind wir an den Hafen gefahren und haben mit der Fähre übergesetzt nach Horseshoe Bay. Die Überfahrt war vom Wetter her wieder kälter. In Horseshoe Bay mussten wir erst mal Umleitungen fahren, ehe wir auf den Highway 99 Richtung Norden kamen, alles war irgendwie Baustelle, schlecht ausgeschildert und etwas nervig. Die Gegend um den Highway 99, den 'Sea-To-Sky-Highway', ist allerdings sehr schön. Eine kurvenreiche Strecke. Durch Britannia Beach sind wir durchgefahren, die Shannon Falls haben wir uns angeschaut. Sie sind sehr beeindruckend, aber zu viel Rummel. Durch Squamish sind wir durchgefahren, in Whistler sind wir kurz durchs Örtchen gelaufen. Ein ziemlich mondäner Wintersportort, der auch jetzt im Spätsommer ziemlich überlaufen war. Ich habe noch versucht, Briefmarken bei der Post zu bekommen. Es war so voll, dass ich aufgegeben habe.

Hinter Pemberton ging der Highway 99 steil nach oben. Es waren schwierige Steigungen, das Wohnmobil hatte etwas Mühe. Es hat sich aber gelohnt, es war eine wunderschöne Landschaft, links Flüsse, rechts plätscherten kleine Wasserfälle die Berge runter. Einmal habe ich zwischendurch auf hohen Bergen Gletscher gesehen. Erst gab es 13% Steigung, später dann 13% Gefälle. Dann veränderte sich die Landschaft plötzlich radikal. Wir sind durch ein völlig verwüstetes Tal bis Lillooet gefahren, völlig abgeholzt, Kahlschlag, und dazu noch Industrie. Eine ziemlich trostlose Gegend mit hohen Bergen, völlig kahl, Indianerreservat. Die haben wieder mal ein völlig ausgedörrtes Stück Land bekommen.

In dieser Gegend wollten wir nicht übernachten und sind deshalb weitergefahren. Lillooet war auch nicht besonders schön. Wir haben dort gehalten, um einzukaufen, leider gab es nur einen ganz kleinen Supermarkt mit wenig Auswahl. Einen größeren Supermarkt haben wir zuletzt in Squamish gesehen, leider zu spät.

Wir sind dann bis zum Marble Canyon Provincial Park gefahren und haben dort übernachtet. Der Campground war nur mit Plumpsklos ausgestattet, nicht besonders schön, lag direkt an der Straße. Inzwischen war es aber so spät, dass wir froh waren, einen der letzten Plätze bekommen zu haben. Der Platz war voll, zum Teil mit Deutschen, die ziemlich arrogant wirkten. Die Rangerin war Indianerin und fand uns wohl ganz nett. Wir haben uns ein bisschen unterhalten. Sie kam später noch einmal und hat uns ein Tischtuch gebracht. Der Platz hat 12 $ gekostet. Abends haben wir noch draußen gesessen. Hier oben war es schön warm. Es gab gutes Feuerholz und wir haben schönes Feuer gemacht. Meistens mache ich das Feuer an und während ich koche, hält Hajo das Feuer am Leben. Dass der Platz an der Straße lag, hat uns heute Nacht nicht sonderlich gestört, wir haben geschlafen.

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Dienstag, 28. August 2001 (Robys Geburtstag)

Hat Creek Ranch

Hat Creek Ranch

Abfahrt um 10:20 Uhr. Heute etwas später, wir haben ein bisschen länger geschlafen und uns dann vor der Weiterfahrt noch ein wenig die Umgebung angeschaut. Es gab wieder Bärenwarnung. Der Campground lag an einem kleinen See, es war eine nette Umgebung. Zwischendurch kam immer mal wieder die Sonne durch, dann war es richtig warm und trocken.

Die Gegend war hier karg, trocken, ab und zu ein paar Kuhwiesen, aber alles vertrocknet. Überall blühte hier Salbei (falls es welcher ist). Zwischendurch gab es kleine Farmen. Hin und wieder waren grüne Bäume zu sehen. Wenn ein Flüsschen da war, war es gleich grüner.

Wir haben einen Stopp an der Historic Hat Creek Ranch eingelegt. Das war interessant. Eine Mischung aus Postkutschenzeit und indianischen Wurzeln. Besonders die indianische Führung über Bräuche und altes medizinisches Wissen war sehr interessant. Die Rangerin von gestern vom Campground hat die Führung gemacht und uns anscheinend auch wieder erkannt. Wir haben uns dann noch ein bisschen unterhalten.

Auch die Führung über die Ranch, es war früher eine Postkutschenstation, war recht interessant. Hier führte der Goldrush Trail vorbei, die Cariboo Waggon Road. Die Besichtigung dieser Farm hat sich gelohnt.

In dieser Gegend gab es überall Farmen mit Pferden und Kühen. Wir fuhren auf dem Highway 97, dem 'Goldrush Trail', durch Clinton. Hinter 70 Mile House war es eine Zeitlang ziemlich flach mit kleinen Seen. Bis jetzt war es richtig warm und sonnig.

Wir sind extra bis 100 Mile House gefahren, um dort einzukaufen, weil wir sonst nirgendwo einen Supermarkt gefunden haben und wir benötigen wieder Lebensmittel. Dort war ein riesiger, gut sortierter Supermarkt mit ganz viel Auswahl.

Nach dem Einkauf sind wir auf dem Highway 24 Richtung Clearwater weiter gefahren. Auf einer Weide haben wir Bisons gesehen. Die Strecke ist ansonsten wenig aufregend. Alles ist etwas flacher. Am Ende des Highway 24, nach einer Rumpelstrecke, sind wieder Berge zu sehen, die Rockies. Dann sind wir auf den Highway 5 abgebogen. Das Stück kennen wir noch vom letzten Mal. In Clearwater ging es links rein in den Wells Gray Provincial Park, teilweise Schotterpiste. Die Campgrounds ohne hook up. Wir haben dann wenigstens einen mit Dusche genommen. Die Vermieter waren etwas muffelig, brachten uns dann aber extra Brennholz, das war ganz toll, eignete sich hervorragend zum Lagerfeuer machen. Das beste Brennholz, was wir je hatten. Das war recht nett von den Campingplatzbetreibern.

Der Platz war ganz schön, große Stellplätze, ansonsten etwas gruselig, weil wir die Einzigen waren. Da es abends total finster war und überall raschelte, war es etwas unheimlich. Wir haben an diesem Abend Robys Geburtstag gefeiert. (Unser Stoffbär von der letzten Kanadareise wurde 2 Jahre alt.) Wir hatten dabei Besuch von Jesse, dem Hund des Hauses, der war schwarz und im Dunklen schlecht zu sehen. Wir haben ihm dann Würstchen zu essen gegeben, was er ganz toll fand. Nach einer Weile, als es dann nichts mehr gab, ist er wieder von dannen gezogen. Heute hatten wir Dank des guten Holzes ein schönes Lagerfeuer und haben noch länger draußen gesessen. Es war halt nur ein bisschen gruselig, weil es total finster war. In der Nähe gab es eine Farm mit Huskys. Das hat etwas gestört, weil die immer wieder laut und lange gebellt haben.

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Mittwoch, 29. August 2001

Helmcken Falls

Helmcken Falls

Abfahrt um 10:10 Uhr. Es war überwiegend sonnig, aber noch sehr frisch. Nachts wird es hier sehr kalt. Wir fuhren zum Eingang des Wells Gray Park. (Der Campground lag noch davor.) Es war eine gravel road. Zum Green Mountain Viewing Tower mussten wir 4 km über einen Sandweg mit vielen Steigungen, noch dazu sehr eng, fahren, eine blöde Strecke für einen RV. Aber das Ganze hat sich gelohnt. Es war schon sehr beeindruckend und man hatte eine gute Rundumsicht. Dann sind wir zu den Dawson Falls gefahren, die auch schon sehr beeindruckend waren. Gestern hatten wir bei den Campingplatzbetreibern noch eine Wanderkarte des Parks erhalten. Das ist immer gut, um abschätzen zu können, ob wir die Wanderung schaffen.

Wir haben dann am Parkplatz gehalten, an dem der Trail zu den Helmcken Falls losging. Mit Hin- und Rückweg sind wir 3 Stunden gelaufen. Es war kein einfacher Weg. Wir dachten eigentlich, wir schaffen es schneller. Aber es war eine sehr schöne und eindrucksvolle Wanderung, etwas gruselig, weil wir anfangs bis auf eine Familie so gut wie alleine waren. Beeindruckend und schon etwas unheimlich war der Weg, wo man direkt die Helmcken Falls sehen konnte. Der Weg war unbefestigt und es ging steil bergab. Es war schon etwas gefährlich, man musste ganz schön aufpassen, weil es ganz nah am Abgrund war. Die Helmcken Falls selber sieht man zwar vom befestigten Viewpoint (gegenüber auf der anderen Seite der Schlucht) aus besser, aber beeindruckender war diese Ecke, der Weg war sehr schön, bis auf die fürchterlichen vielen Moskitos. Da es warm war, hatten wir natürlich die Jacken ausgezogen. Ich war inzwischen total zerstochen, am Hals, im Gesicht, an den Armen. Auch das Einreiben half nichts. Hajo hat nicht ganz so viel abgekriegt. Vielleicht mochten die Moskitos ihn nicht ganz so gerne.

Nach dem Marsch sind wir mit dem RV zum Viewpoint gefahren. Da dort Baustelle war, mussten wir erst warten, versüßt mit einem Bonbon von einer Rangerin, und dann hinter einem 'pilot car' herfahren. Von dem Viewpoint aus konnte man sicherlich die Helmcken Falls besser fotografieren, aber es war mir schon zu voll. Die andere Seite gefiel mir besser. Dann sind wir noch zu dem Spahat Viewpoint gefahren, schöne Aussicht; der Weg dorthin war allerdings einfach schlecht. Der Weg aus dem Park heraus ging 43 km über Schotterstrecke, gravel road, war nicht gerade schön zu fahren. Dann fuhren wir von Clearwater aus auf dem Highway 5. Den ganzen Tag war es sonnig und warm, jetzt wurde es bewölkter.

In Little Ford sind wir abgebogen auf den Highway 24. Jetzt mussten wir den steilen Weg wieder hoch, den wir gestern runter gefahren sind, erst die Steigung, dann die Rumpelstrecke bis Bridge Lake, danach wurde die Straße wieder etwas besser. Der Wells Gray Park war nur über einen Abstecher zu erreichen, sonst hätten wir ihn auslassen müssen. Dann hätten wir aber was verpasst. Jetzt kam die Sonne wieder raus. Am Highway 24 war es schön grün, aber langweilig, eine richtige Hochebene. Vor 100 Mile House sind wir wieder auf den Highway 97 gekommen.

Hinter Lac La Hache haben wir einen Campground genommen, Fir Crest Resort mit full hook up (22 $), was dringend nötig war, weil wir schon seit zwei Übernachtungen kein Dumping mehr gemacht haben und alle Abwassertanks voll waren. Der Campground war schön am See gelegen, die Stellplätze etwas eng. Da es nicht ganz voll war, störte das aber nicht. Wir hatten einen schönen Blick auf den See inklusive Sonnenuntergang über dem See. Die Vermieter sprachen deutsch, fragten nach, wie wir auf den Campingplatz gekommen seien. Sie kannten das Buch Reise Know-how auch. Die sanitären Anlagen waren gepflegt, mit Waschmaschine etc., nur leider stank das Wasser fürchterlich, so dass wir uns nicht getraut haben, den Frischwassertank aufzufüllen. Wir haben abends noch schön und lange draußen beim Lagerfeuer sitzen können.

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Donnerstag, 30. August 2001

Barkerville

Barkerville

Abfahrt um 10:00 Uhr Richtung Barkerville auf dem Highway 97. Die Gegend war nicht besonders aufregend, sah nach vertrockneten Wiesen und Weiden aus. In 150 Mile House haben wir getankt und versucht, Briefmarken zu bekommen. Die hatten nichts da. Sie hat mir dann aus 5 Briefmarken pro Karte etwas zusammengestellt. Eine Karte kostet 1,05 $ Porto.

In Williams Lake am großen See und mit den Bergen sah es etwas netter aus. Links das Fraser Plateau, rechts die Cariboo Mountains. Inzwischen war es bedeckt, aber trocken. Hinter Quesnel, einer größeren Stadt, sind wir auf den Highway 26 Richtung Barkerville abgebogen. Es sind noch 81 km bis dahin. Links und rechts der Straße war es grün, viele Nadelwälder. Wir haben ein Reh (oder etwas Ähnliches) gesehen.

In Barkerville Historic Town haben wir eine kostenlose Führung mitgemacht. Ein Pärchen in der Kleidung der damaligen Zeit des Goldfiebers hat uns in sehr amüsanter Weise (scheinen Schauspieler zu sein) durch das ehemalige Goldgräberstädtchen geführt. Es war lustig, interessant und sehr informativ. Der Abstecher hierhin hat sich gelohnt, genauso wie die Führung, die wir mitgemacht haben. Während der Besichtigung schien die Sonne. Wir sind dann noch allein durch die Stadt geschlendert, haben ein leckeres Eis (allerdings sehr teuer) gegessen. Überall konnte man etwas kaufen, z.B. Süßigkeiten. In einem Haus wurde uns frisch gebackenes Brot mit selbst gemachter Butter angeboten, sehr lecker.

Auf dem Rückweg fing es an zu regnen, aber nur ein wenig. Dann bogen wir wieder auf den Highway 97 North, Richtung Prince George, ein.

In Hixon sind wir auf den Canyon Creek Campground gefahren. Der war ganz in Ordnung mit full hook up, Duschen, Wäscherei. Alles recht sauber. Wir haben noch einen kleinen Spaziergang in der Umgebung gemacht, der aber schon im Regen endete. Heute Abend konnten wir leider nicht draußen sitzen. Es hat immer mal wieder geregnet.

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Freitag, 31. August 2001

Yellowhead Highway

Yellowhead Highway

Abfahrt um 11:30 Uhr. Es ist so spät geworden, weil ich die Möglichkeit zum Waschen genutzt und zwei Maschinen Wäsche gewaschen habe. Heute Nacht hat es kräftig geregnet, heute Morgen auch noch, losgefahren sind wir dann mit etwas Sonne.

Wir sind auf dem Highway 97 Richtung Prince George gefahren. In Prince George haben wir kurz einen Spaziergang gemacht. Es gab nichts Besonderes zu sehen. Man merkte, dass es dort nicht viele Touristen gab. Postkarten bzw. Ansichtskarten haben wir nirgendwo gefunden. Nach Durchfragen haben wir dann wenigstens eine Post gefunden, die passende Briefmarken hatte, sogar schöne Sondermarken. Sie hatten sogar ein paar Ansichtskarten. Dann sind wir in einem riesigen Einkaufszentrum gewesen mit gut sortiertem Supermarkt. Alles war von heftigen Regenschauern begleitet. Zwischendurch schien hin und wieder die Sonne, dann war es auch warm.

Beim Tanken hat es wieder mal gepiept. Wir mussten halt wieder lüften.

Es war ziemlich mühsam, aus Prince George wieder herauszufinden. Nachdem wir uns durch gewurstelt hatten und uns noch ein bisschen verfahren haben, kamen wir endlich zum Highway 16 Richtung Jasper. Wir fuhren auf dem Yellowhead Highway. Dabei überquerten wir den Fraser River. Sobald wir aus der Stadt heraus waren, wurde es wieder ruhiger und grüner. Der Highway 16 selber war ziemlich rumpelig. Zur Linken sah man die Rockies auftauchen, etwas in den Wolken. Es regnete gerade. Wir haben eine kleine Rast am Fraser River gemacht, links die Rocky Mountains (schöner Ausblick), rechts die Ausläufer der Cariboo Mountains. Es war eine sehr einsame Gegend, kaum Verkehr, keine Orte. Zwischendurch völlig kahl geschlagene Berge, sahen aus wie kahl rasiert. Die Straße war wieder sehr rumpelig geworden.

Bei McBride sind wir auf den Beaverview Campsite gefahren. Die Anlage war ganz gut. Es war nicht besonders voll, obwohl Freitag war. Wir mussten allerdings bar bezahlen, 17 $. Wir haben uns dann abends nicht mehr raus getraut. Der Campground lag am Fraser River und sobald wir ankamen, bin ich sofort von Moskitos attackiert worden und bin total zerstochen.

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Samstag, 1. September 2001

Mount Robson

Mount Robson

Abfahrt um 9:20 Uhr. Heute Nacht und heute Morgen hat es richtig geschüttet. Dumping mussten wir im Regen machen. Bei Abfahrt war gerade mal Pause. Es war allerdings stark nebelig. Wir fuhren weiter auf dem Highway 16, wieder den Fraser River neben uns, die Berge lagen zum Teil in Nebel und Wolken. Die Straße wurde wieder abwechslungsreicher.

Wenn mich nicht alles getäuscht hat, sind wir gerade auf den Mount Robson zugefahren, schwer zu erkennen, da seine Spitze im Nebel lag. Wir fuhren weiter über den Yellowhead Pass, verließen damit British Columbia und kamen nach Alberta. Augenblicklich regnete es gerade wieder. Wir kamen am Moose Lake vorbei.

Am Eingang vom Jasper National Park leistete uns der Nationalparkpass gute Dienste, wir wurden gleich durch gewinkt. (Den Pass hatten wir von den Berlinern für 30 $ erworben.) Hier regnete es jetzt ununterbrochen. Scheißwetter, alles grau in grau. Auf dem Whistlers Campground haben wir auch nur einen der letzten Plätze bekommen (wahrscheinlich overflow), ein zwar schöner Stellplatz, aber ansonsten mies, keinerlei Anschlüsse, nicht mal eine Lagerfeuermöglichkeit. Die Vermieter waren total unfreundlich. Es war wahrscheinlich wegen des verlängerten Wochenendes so voll, am Montag ist Labour Day. Wir haben aber trotzdem für zwei Tage gebucht, weil wir noch ein bisschen in der Ecke bleiben wollten. Diesmal war ich vom Whistlers im Vergleich zum letzten Mal ziemlich genervt und enttäuscht. Es war keine schöne Übernachtung. Obwohl wir schon am frühen Mittag da waren, war schon alles voll.

Wir haben dann nachmittags einen Einkaufsbummel in Jasper gemacht. Zuerst sind wir ins Touristenbüro gegangen. Dort haben wir Hiking Maps erhalten von der Gegend. Da sind immer schöne kürzere Wanderungen drauf. Außerdem haben wir noch Bücher, Karten, Kalender und eine Foto-CD erstanden. Zu dem Zeitpunkt hat es gerade gewittert und geschüttet wie aus Kannen, so dass wir ein bisschen gewartet haben und dann erst unseren Einkaufsbummel fortgesetzt haben. Die Stadt war entsetzlich voll. Wir hatten sie netter in Erinnerung. Hajo hat versucht, eine Weste zu finden. In dem Geschäft, in dem wir letztes Mal unseren Roby erstanden haben, gab es nichts Vernünftiges, d.h. ich habe eine grüne Jacke erstanden. Wir waren noch in vielen Geschäften. Als wir schon fast aufgegeben hatten, habe ich zufällig noch ein Bekleidungsgeschäft entdeckt. Da hat Hajo genauso eine Weste gefunden, wie er haben wollte. Zusätzlich hat er noch eine schwarze Jacke gekauft. In dem kalten Wetter kann man sie gut gebrauchen. Eigentlich wollte Hajo auch noch nach einer Jeans gucken, aber es gab kaum Auswahl und es war nicht besonders günstig. Da haben wir es dann gelassen.

Wir haben auch lange gesucht, um eine passende Freundin für Roby zu finden. Wir sind in mehreren Geschäften gewesen und haben uns schwer getan mit der Entscheidung. Aber es hat dann doch noch geklappt. Roby hat jetzt eine Freundin, Jessy, eine süße Braunbärin.

Nach dem Einkaufsbummel, der ja dann doch erfolgreich war, obwohl es überall so voll war, sind wir dann Essen gegangen. Ein schlichtes Restaurant, das Essen war aber trotzdem ganz okay. Als wir abends aus Jasper zurückkamen, war es ziemlich kalt. Es hat gehagelt und geregnet und war ziemlich ungemütlich. Mit draußen sitzen war nichts. Über Nacht haben wir die Heizung angelassen. Obwohl sie runter gedreht war, ist sie noch häufig angesprungen.

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Sonntag, 2. September 2001

Maligne Canyon

Maligne Canyon

Abfahrt um 11:50 Uhr. Ich habe noch mit meiner Schwester telefoniert, die Verbindung hat geklappt. Heute sind wir zu Fuß zum Duschen gelaufen. Da der Platz riesig ist und wir ziemlich außerhalb standen, war es ein ganz schön weiter Weg. Uns ist aufgefallen, dass alle ziemlich unfreundlich waren, was wir sonst gar nicht kennen. Nur Amerikaner waren etwas freundlicher. Ich weiß nicht, was diesmal los war, ob es am Wetter lag oder an Labour Day, dass alle etwas verrückt spielten.

Wir sind auf dem Highway 16 gefahren und dann auf die Maligne Road abgebogen. Am Maligne Canyon haben wir den 5 Bridges Trail genommen. Es war schon sehr beeindruckend. Der Rückweg, den wir ausgesucht hatten, führte über einen steilen Anstieg. Irgendwann dachte ich, ich komme nicht mehr weiter, weil es so steil war, aber runter hätte ich mich auch nicht mehr getraut. Außerdem war dort kein Mensch. Das war etwas gruselig. Wir wurden dann aber mit einem schönen Panoramablick belohnt. Die Sonne kam raus und es wurde richtig warm. Es war ein schöner Weg, der sich wirklich gelohnt hat.

Danach sind wir wieder auf den Highway 16 gefahren Richtung Edmonton bis nach Pocahontas. Eine sehr schöne Strecke mit ganz anderen Felsformationen, kahler und viel heller, zum Teil pastellfarben leuchtend, zum Teil mit türkisfarbenen Seen. Eine sehr schöne Gegend. Zwischendurch ging eine Ziegenherde in aller Ruhe über die Straße.

Dann sind wir nach rechts abgebogen Richtung Miette Hot Springs. Pocahontas besteht nur aus 2 oder 3 Häusern und dem Campingplatz. Der Weg nach Miette Hot Springs führte über eine 17 km lange enge Serpentinenstraße. Das Örtchen bzw. die heißen Quellen selber waren eine Enttäuschung. Vielleicht weil Sonntag war, war der Pool brechend voll. Die Leute standen dicht gedrängt im heißen Wasser. Wir sind dann wieder gefahren. Von dort aus hätte man auch Wanderungen machen können, aber die waren extrem lang. Bei der Abfahrt gab es ein paar schöne Viewpoints. Dort haben wir noch mal angehalten.

Auf dem Rückweg Richtung Jasper sind wieder ein paar Ziegen zwischendurch mitten auf der Straße gelaufen.

In Jasper haben wir getankt. Hajo hat mir erst hinterher gestanden, dass wir schon mit dem letzten Tropfen Benzin gefahren sind und er sich nicht sicher war, ob wir es noch schaffen.

Danach sind wir dann auf den Campground zurückgefahren. Der Whistlers Campground ist uns diesmal ziemlich auf den Wecker gegangen. In dem Areal, wo wir waren, gab es ja keinen Strom, da haben die Riesenbusse stundenlang ihre Generatoren laufen lassen, wahrscheinlich wegen der Heizung. Abgase statt Waldluft, nicht gerade ein Naturerlebnis.

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Montag, 3. September 2001 (Labour Day)

Valley Of The Five Lakes

Valley Of The Five Lakes

Heute waren auf dem Campground alle etwas früher auf den Beinen. Eigentlich verwunderlich, da es heute Nacht unheimlich lange laut war. Da haben wohl eine ganze Menge Leute in den Feiertag hinein gefeiert. Auch das ist eher untypisch, da ansonsten auf Campingplätzen um 22.00 Uhr Nachtruhe ist, was normalerweise auch eingehalten wird. Bei der Dumpingstation war Schlange stehen angesagt, mehrere Wohnmobile sind schon früh morgens weggefahren.

Abfahrt gegen 10:30 Uhr. Wir sind auf den Highway 93 gefahren. Bei den Valley Of The Five Lakes haben wir gehalten. Dort haben wir eine Wanderung um die fünf Seen gemacht. Wir sind im Regen gestartet und hatten unterwegs strahlenden Sonnenschein. Es war ein toller Weg mit wunderschönen Seen, jeder schimmerte anders türkisfarben. Ein bisschen unheimlich war uns wieder, weil es eine einsame Gegend war und wir ziemlich alleine waren. Zwischendurch befürchteten wir doch, dass ein Bär auftauchen könnte. Mit dem Wetter hatten wir ganz viel Glück. Unterwegs hatten wir die ganze Zeit strahlenden Sonnenschein. Als wir beim Wohnmobil ankamen, fing es wieder an zu regnen.

Wir sind dann auf dem alten Highway 93, dem 93A weitergefahren. Es war eine sehr schöne Strecke, vorbei am Athabasca River und am Leach Lake. Die Straße war allerdings schon sehr kaputt und rumpelig. Dafür war aber wenig los, es war sehr ruhig. Wir haben ja gehofft, mal einen Bären zu sehen, aber das hat nicht geklappt. Bei den Athabasca Falls sind wir wieder auf den Highway 93, den Icefields Parkway gefahren. Bei den Falls und bei dem Gletscher haben wir nicht noch mal extra gehalten. Die haben wir bei der letzten Fahrt gesehen und bei den großen Sehenswürdigkeiten war es überall so voll. Die Fahrt auf dem Icefields Parkway war nicht so aufregend. Leider lagen die Berge im Nebel, daher war das Panorama nicht so beeindruckend.

Es war Sonne, Regen und Nebel, alles durcheinander, die Berge waren nicht zu erkennen. Manchmal hörte der Regen zwischendurch auf. Die Straße selbst war nicht mehr die Beste. Heute war zum Glück nicht zu viel Betrieb, obwohl Labour Day war. Regen und Sonne wechselten weiterhin ab. Die Berge sahen zum Teil doch recht kahl aus.

Vom Icefields Parkway sind wir dann bei Saskatchewan River Crosssing abgefahren auf den Highway 11 Richtung Abraham Lake. Gestern haben wir kurzentschlossen die Reiseroute geändert, um einen Abstecher zum Abraham Lake zu machen. Zum einen gab es am Icefields Parkway keinen gescheiten Campingplatz (und wir wollten mal wieder einen mit full hook up), zum anderen sollte der See sehr schön sein. Hier in der Gegend sahen die Berge schon wieder etwas freundlicher aus. Wir fanden den Parkway gar nicht so beeindruckend. Der Highway 11 selbst war relativ wenig befahren. Überall befanden sich abgezäunte Wasserschutzgebiete. Wir haben einen Campground direkt am Abraham Lake bekommen, dem David Thompson Resort, eine etwas große Anlage, aber schön gelegen. Wir hatten Glück, es war nicht besonders voll. Die sanitären Anlagen waren schlecht. Wir hatten aber zum Glück full hook up, so dass es nicht so viel ausmachte.

Hier in der Gegend war schönes Wetter, strahlender Sonnenschein. Wir haben noch einen etwas längeren Spaziergang runter zum See gemacht, mussten dabei etwas Geröll überwinden. Hat sich aber gelohnt. Der See war wunderschön und anscheinend noch nicht so bekannt. Der Abraham Lake hatte eine schöne Türkis Farbe. Sie war so intensiv, dass man sie fast für kitschig halten könnte. Der See mit Umgebung war insgesamt so farbintensiv, dass man es fast für unecht halten könnte. Den Abstecher zum Abraham Lake haben wir nicht bereut. Vor allem war es hier noch recht einsam und nicht so überlaufen.

An dieser Anlage gab es noch ein kleines Geschäft. Dort haben wir uns noch ein Eis gekauft. War ansonsten nicht so viel los. Das Wetter war hier schön und wir konnten noch ein Feuer machen. Wir konnten sogar noch ein bisschen draußen sitzen. Es sollte heute Vollmond geben, nur leider war er etwas verdeckt von den Bäumen. Der Angestellte der Anlage meinte zwar, man könnte den Vollmond besonders gut am See sehen, da haben wir uns nachts aber nicht im Dunklen runter getraut. Dazu war der Abstieg viel zu steil und geröllig.

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Dienstag, 4. September 2001

Banff – Hoodoos

Banff – Hoodoos

Abfahrt um 10:45 Uhr. Es war nachts sehr kalt. Heute war es bedeckt. Der Abraham Lake leuchtete deshalb auch nicht mehr so kräftig türkisfarben. Die Gegend um den Abraham Lake am Highway 11 heißt Kootenay Plains (ein ökologisches Gebiet!?). Wir fuhren wieder in den Banff National Park hinein, auf den Highway 93. Diese Strecke war durch die schönen Seen insgesamt wieder sehr viel sehenswerter.

Am Peyto Lake Overlook haben wir angehalten und sind kurz hin gelaufen. Der See schimmerte fast kitschig türkisfarben und hatte die charakteristische Form eines Hundekopfes. Der See war schon beeindruckend, der Overlook allerdings viel zu voll, ganze Busladungen marschierten da hoch. Dann sind wir weitergefahren und bei Lake Louise auf den Highway 1 Richtung Banff gefahren.

In Banff haben wir noch einen kurzen Stadtbummel gemacht. Jetzt war es wieder wärmer geworden und die Sonne schien sogar zwischendurch. Ich war viel zu warm angezogen. Als wir heute Morgen los fuhren, war es noch sehr kalt gewesen. Beim Einkaufen im Safeway mussten wir weiter weg parken, weil es keine Parkplätze für RVs gab. Überhaupt ist die Stadt nicht vorgesehen für RVs, es gibt kaum Parkplätze. Das Information Center war gut. Sie haben uns Informationen und auch Wanderkarten der Umgebung gegeben.

Danach sind wir zum Tunnel Mountain Village II Campground gefahren. Der hatte Strom und eine Dumpingstation. Letztes Mal mit Gisela und Jochen waren wir auch hier. Es war zwar nicht besonders schön, eng und asphaltiert, aber die sanitären Anlagen waren gut. Der andere Campground in der Nähe, da waren wir vorher kurz, lag zwar schöner, hatte aber nicht mal Duschen, überhaupt keine Ausstattung. Diesmal sind wir am Campingplatz vor Wölfen gewarnt worden.

Vom Platz aus sind wir dann am späten Nachmittag zu Fuß zu dem Hoodoo Trail gegangen. Es war ein schöner, aber auch langer Spaziergang. Die Hoodoos waren nicht ganz so beeindruckend, aber insgesamt ein schönes Panorama. Wir sind dann immer weiter gelaufen, weil wir dachten, es kämen noch mehr Hoodoos. Dem war aber nicht so. Irgendwann wurde es uns etwas unheimlich. Es waren keine Menschen unterwegs bis auf einen Reiter, mit dem wir uns kurz unterhalten haben. Er meinte dann, noch weiter gäbe es keine Hoodoos mehr. Wir sind dann zurück gelaufen, weil es schon spät und dämmerig wurde. Es waren bestimmt insgesamt 6 km, die sich gelohnt haben. Es war auch schönes Wetter. Draußen gesessen haben wir aber nicht mehr, dazu war es dann zu frisch.

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Mittwoch, 5. September 2001

Takakkaw Falls

Takakkaw Falls

Abfahrt gegen 10:30 Uhr. Wir haben noch Dumping gemacht, weil wir nicht wissen, welchen Service wir auf den nächsten Plätzen vorfinden werden. Es regnete in Strömen, war unfreundlich, kalt und nebelig, im Gegensatz zu gestern. Wir fuhren die Tunnel Road weiter auf den Highway 1 Richtung Lake Louise. Wir nahmen die zweite Abfahrt auf den Highway 1A, den Bow Valley Parkway, etwas eng und kurvig, aber schön und ruhig. Als dann an einer Stelle viele an der Straße standen, haben wir auch angehalten. Wir haben dann zwei Wapitis gesehen; zum ersten Mal, dass wir größere Tiere gesehen haben. Diesmal haben wir ja nicht mal am Whistlers Campground Wapitis gesehen. Am Johnston Canyon sind wir ausgestiegen, aber nur zu den Lower Falls gegangen. Es lohnte sich nicht. Es gab nicht viel zu sehen, dafür Busladungen von unangenehmen Deutschen. Wir sind dann ganz schnell weitergefahren. Die Strecke war ansonsten schön.

In Lake Louise haben wir getankt. Es war mal wieder das teuerste Benzin weit und breit. Wir hätten es ja eigentlich wissen müssen. Lake Louise ist mit die teuerste Gegend. Dann fuhren wir auf dem Highway 1 Richtung Kicking Horse Pass. Es klarte auf, die Sonne kam raus, dann war es wieder bedeckt, auf jeden Fall aber frisch. Bei den Spiral Tunnels sind wir ausgestiegen. Leider kam gerade kein Zug, man konnte sie daher nicht so gut sehen.

Schon mittags sind wir auf den Kicking Horse Campground gefahren und haben dort einen Platz genommen. Es war self register, 22 $ mit Feuerholz. Der Platz war sehr schön, geräumige Stellplätze zwischen Bäumen (wir konnten uns noch einen aussuchen). Die Duschen und Toiletten in der Nähe waren ordentlich und sauber. Wir hatten zwar keinen Strom, aber direkt vor dem Campingplatz gab es auch noch eine Dumpingmöglichkeit.

Nachdem wir für diese Nacht den Platz reserviert haben, sind wir zu den Takakkaw Falls gefahren. Der Weg dorthin war eng und steil. Es gab eine Kurve, um die wir gerade so herum gekommen sind. Das Wohnmobil hätte aber auch keinen Zentimeter länger sein dürfen, sonst hätten wir rückwärts fahren müssen. Ein LKW fuhr rückwärts um die Kehre, sonst wäre er nicht vorbeigekommen. Die Straße hatte herbe Schlaglöcher. Die Takakkaw Falls selber waren sehr beeindruckend. Wir sind dort auch ein bisschen herumgelaufen. Vom Betrieb her ging es eigentlich noch. Die Gegend hier war sehr schön. Den Yoho National Park fand ich insgesamt sehr sehenswert.

Dann sind wir auf dem Highway 1 zur Natural Bridge gefahren. Das war nicht sonderlich spektakulär. Danach sind wir noch zum Emerald Lake gefahren. Dort sind wir um den ganzen See gelaufen. Es war schönes Wetter und der Weg war sehr schön. Zum Schluss war er allerdings recht anstrengend, da führte er ein bisschen weg vom See. Wir dachten schon, wir hätten uns verlaufen. Der Weg war bestimmt 5,5 km lang, hat aber Spaß gemacht. Ansonsten bot der See nichts Besonderes, ein Ausflugslokal und ein paar Lodges.

Danach sind wir wieder zurück zum Campingplatz gefahren und waren wirklich froh, dass wir schon mittags reserviert hatten. Bis in den späten Abend kamen immer wieder noch Wohnmobile, die einen Platz suchten. In dieser Gegend hatten schon viele Campingplätze geschlossen. Heute tagsüber hatten wir wieder strahlenden Sonnenschein (dabei sind wir im strömenden Regen losgefahren). Heute Abend konnten wir sogar bei einem Lagerfeuer noch ein bisschen draußen sitzen. Die Nächte sind aber insgesamt schon empfindlich kühl.

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Donnerstag, 6. September 2001

Giant Cedars Boardwalk

Giant Cedars Boardwalk

Abfahrt gegen 10:30 Uhr. Vorher haben wir noch Dumping gemacht. Wir fuhren auf dem Highway 1 Richtung Golden.

Manche Campgrounds waren jetzt schon geschlossen, so dass man ein bisschen schauen musste, wo man als nächstes übernachtet.

An dieser Stelle war der Highway 1 sehr schön, eine beeindruckende Gegend. Der Himmel war bedeckt, es war aber trocken. Wir fuhren über eine kurvenreiche Straße mit steilen Abhängen.

In Golden haben wir einen Stopp eingelegt und eingekauft. Über der Stadt hing eine Dunstglocke, die bauen hier wohl Sand ab. Ansonsten war es ein ganz nettes Städtchen. Wir haben einen Stadtbummel gemacht und dabei Geld am Automaten geholt. Das war etwas komplizierter. Die Berge waren hier nicht so hoch.

Im Glacier National Park waren die Berge wieder höher. Als wir über den Rogers Pass gefahren sind, mussten wir die Uhr wieder eine Stunde zurückstellen. Die Berge waren zum Teil im Nebel. Erst kam die Sonne, dann regnete es. Dann fuhren wir durch einen so gut wie gar nicht beleuchteten Tunnel. Die Fahrt über den Rogers Pass (summit 1330 m) fand im Regen statt.

Beim Hemlock Grove Trail haben wir halt gemacht. Trotz Regens sind wir den Weg gelaufen. Es war ein kurzer Weg auf Hölzern, wie im Regenwald auf Vancouver Island. Es sieht hier auch aus wie Regenwald. Die Ecke hier war ansonsten recht grau. Der Glacier National Park war zu Ende.

Jetzt begann der Mount Revelstoke National Park. Es hat sich aufgeklart. Erneuter Stopp am Giant Cedars Boardwalk. Dort haben wir wieder einen Spaziergang über Bohlenwege gemacht. Das waren anscheinend extra angelegte Naturlehrpfade. Es war wieder Regenwald-ähnlich, ganz schön, aber zu kurz. Es gab hier schöne Blütenpflanzen und natürlich riesig hohe Bäume. Zwischendurch ist mal wieder die Sonne ein bisschen herausgekommen. Bei der Weiterfahrt fing es aber wieder an zu regnen.

Wir haben auf dem Campground Williamson Lake einen Platz genommen. Allerdings gab es nur noch Plätze ohne hook up. Ich war etwas enttäuscht, da ich schon Strom haben wollte. Die Anlage war eh insgesamt nicht so toll und sehr voll. Wir hatten nur keine Lust, noch lange zu suchen. Wir haben noch einen Spaziergang am Williamson Lake gemacht. Man kam aber nicht sehr weit, sehr gestrüppig und sehr viel verkohlte Bäume dazwischen. Es war nicht so schön. Zu unserem Ärger gab es auf dem Platz gerade in unserer Nähe jede Menge nervige Deutsche, die meinten, sie müssten uns mit deutscher Countrymusik beschallen. Das war ein Tross mit fünf Wohnmobilen, haben alle draußen gesessen und laut Musik gehört. Sie meinten wohl, das gehört dazu. Irgendwann bin ich hingegangen und habe mich beschwert. Das Ganze hatte irgendwann ein Ende, als ein Gewitter aufkam und es heftig regnete. Wir hatten dann gar nicht mehr draußen gesessen, d.h. wir wollten eigentlich noch versuchen, ein Feuer anzumachen. Das hatte sich dann aber erledigt. Hajos Erkältung, die er schon die ganze Zeit hat, hat heute noch mal heftig zugeschlagen. Es ging ihm nicht gut, wahrscheinlich hat er auch Fieber. Zum Schlafen habe ich ihm eine Wärmflasche gemacht. Das hat geholfen. Am nächsten Morgen war es wieder besser.

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Freitag, 7. September 2001

Mount Revelstoke

Mount Revelstoke

Abfahrt um 9:55 Uhr. Die Sonne schien, aber es war noch verdammt kalt. Wir fuhren Richtung 'The Meadows In The Sky Parkway'. Bis Summit 26 km fuhren wir gerade hoch. Kurz vorm Summit war ein Parkplatz. Von dort fuhr ein Shuttle bis zur Spitze. Die Rangerin hatte uns schon gewarnt. Dort hatte es heute Nacht gefroren. Wir sind circa 1 Stunde auf dem Hochplateau gelaufen. Es gab wunderschöne, gut ausgeschilderte Rundwege. Zum Teil war der Boden noch gefroren. Jetzt war Sonnenschein, aber kalt. Es war eine wunderschöne Ecke mit mehreren kleinen Wegen und schönem Ausblick, ein wunderschönes Hochplateau. Die Anfahrt hat sich gelohnt. In einer felsigen Gegend hat Hajo einen Pfeifhasen (Pika?) gesehen. Der war so schnell, dass ich ihn nicht gesehen habe.

In Revelstoke haben wir Gas nachgetankt für 14,50 $. Wir wussten nicht, ob es noch reicht, weil wir jetzt nachts öfter die Heizung anlassen mussten. Dann haben wir gleich auch noch getankt.

Vom Highway 1 fuhren wir auf den Highway 23 South, am Columbia River entlang. Mit der Fähre haben wir übergesetzt von Shelter Bay nach Galena Bay. Eine hübsche Gegend, links schlängelte sich ein Flüsschen lang, rechts freundlich wirkende Gegend mit kleinen Seen, grün und augenblicklich Sonne. Die Berge waren flacher.

Wir fuhren mit der Fähre über den Upper Arrow Lake. Wir sind mit der Fähre, die stündlich übersetzte, gleich um 14.00 Uhr mitgekommen, leider die 5 deutschen Paare, die gestern den Campground belästigt haben, auch. Hoffentlich haben wir sie jetzt nicht dauernd vor der Nase. Die Überfahrt dauerte ca. 20 Min. und war kostenlos. Hinter der Fähre fuhren wir auf dem Highway 23 Richtung Nakusp entlang des Upper Arrow Lake. Dann bogen wir ab auf den Highway 6 Richtung New Denver. Die Strecke wirkte ruhig, ländlich, Farmbetrieb. Danach kamen wieder höhere Berge, die Selkirk Mountains.

Zur rechten befand sich ein schöner, dunkler, großer See, der Slocan Lake. Die Straße wurde enger und rumpeliger. In New Denver sind wir auf den Highway 31A Richtung Kaslo gefahren (historic route). Hier ging die Straße ziemlich hoch und war sehr kurvig. Diese Straße wirkte sehr verlassen. Uns ist vielleicht ein Auto entgegengekommen.

Wir sind dann abgebogen, um zur Geisterstadt Sandon zu gelangen. Bis dahin ging es 5 km über eine rumpelige gravel road. Es war nicht schön zu fahren. Trotzdem hat sich der Ausflug gelohnt. Die Geisterstadt lag verlassen in einem Tal, in das kaum ein Sonnenstrahl drang. Das wirkte zusätzlich zu den verlassenen Häusern, alten abgestellten Maschinen, Bussen und einer alten Lok etwas gruselig. Das Einzige, was geöffnet hatte, war ein kleiner altertümlicher Andenkenladen, in dem ich dann ein paar Postkarten gekauft habe.

Wieder zurück auf dem Highway 31A hatten wir das Gefühl, allein auf der Straße zu sein. Wir kamen in Kaslo an; das Städtchen schien etwas älter zu sein. Wir sind dann auf den Highway 31 abgebogen Richtung Nelson. Auf dem Mirror Lake Campground haben wir einen Platz zum Übernachten gefunden mit Strom und Wasser. Es war nett am See gelegen. Es gab vor allem keine Deutschen. Wir haben die Campingplatzbesitzerin gefragt, ob mehrere Deutsche gebucht hätten. Wir haben ihr dann die Geschichte mit dem Lärm letzten Abend erzählt. Sie musste lachen. Auf diesem Platz gab es fast nur Einheimische, die uns recht neugierig betrachteten. Es hatte sich wohl schnell herumgesprochen, dass wir Deutsche waren. Das gab es dort wohl nicht so häufig. Es gab sonst nur noch ein Schweizer Pärchen. Vor dem Leitungswasser wurde gewarnt. Wir haben dann nachgefragt. Es ging wohl darum, dass sie Brunnenwasser benutzten, dass nicht so gechlort war wie sonst üblich und sie deshalb diese Warnschilder aufstellen mussten. Der Platz hat 19 $ gekostet. Abends wollten wir ein Lagerfeuer machen, aber ich habe das Feuer aus welchen Gründen auch immer nicht angekriegt. Man konnte aber trotzdem noch eine Weile draußen sitzen.

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Samstag, 8. September 2001

Nelson

Nelson

Abfahrt um 11:30 Uhr. Wir sind heute spät aufgestanden, kurz nach 8:00 Uhr, für Urlaub ja ansonsten erstaunlich früh. Aber heute haben wir es ruhig angehen lassen. Das erste Mal seit längerem, dass wir in der Sonne frühstücken konnten. Es war richtig schön warm und sonnig. Ich habe sogar die Zudecken lüften können. Beim Frühstück leistete uns eine Ente Gesellschaft, die unbedingt mit uns frühstücken wollte.

Wir fuhren in der Sonne auf dem Highway 31 Richtung Nelson. Es war eine schöne Straße, zur linken Seite entlang des Kootenay Lake. Es wurde wieder bergiger, insgesamt eine schöne Strecke. In Balfour sind wir auf den Highway 3A gefahren. Leider war, wie so häufig, an schönen Stellen am See Vieles in Privatbesitz z.B. der Sandstrand. Die Straße nach Nelson ging am Kootenay River entlang, alles in Privatbesitz. In Nelson sind wir ausgestiegen und haben uns die Stadt angeschaut. Es war schönster Sonnenschein und sehr warm. Nelson selbst war ein munteres Städtchen, in dem sehr viel los war, aber kaum Touristen zu sehen waren. Das war sehr angenehm. Die Stadt hatte ein südliches Flair und von den Menschen her erinnerte es ein bisschen an die Hippiezeit.

Danach sind wir weitergefahren auf dem Highway 6 Richtung Salmo, dann weiter Richtung Castlegar. Es wurde wieder etwas bergiger, ansonsten weiterhin sehr grün.

Castlegar lag beeindruckend in einem Tal am Ende des Lower Arrow Lake bzw. am Columbia River. Zum Übernachten haben wir uns einen etwas versteckt liegenden Campingplatz ausgesucht. Er war etwas schwer zu finden und wir dachten schon, wir wären verkehrt. Wir fuhren 19 km am Columbia River entlang, um zu dem Campingplatz zu kommen. In dieser Gegend haben die am Columbia River eine riesige Staudammanlage gebaut. Zum Glück sah man davon beim Syringa Creek Provincial Park Campground nichts. Er lag wunderschön mitten im Wald am Lower Arrow Lake. Es war auch nicht so voll, wie wir vermutet haben. Im Reiseführer stand nämlich, dass er fast immer voll ist. Wir haben einen schönen Stellplatz im Wald bekommen, mit Feuerholz 15 $. Ein Ranger kam durch und hat das Geld kassiert. Ein sehr netter Mensch, mit dem wir uns länger unterhalten haben. Er hat uns dann noch einen Ansteckbutton geschenkt.

Danach hat uns noch ein älteres Ehepaar angesprochen, die 1960 aus Deutschland (DDR) ausgewandert sind. Wir haben uns länger mit ihnen unterhalten. Sie haben uns erzählt, dass es in Kanada auch viele Veränderungen gäbe. Früher wären die Campingplätze in den Provincial Parks umsonst gewesen. Jetzt würden sie ein Geschäft daraus machen. Sie haben uns dann noch Tipps für weitere schöne Campingplätze gegeben. Später ist der Mann noch einmal vorbeigekommen und hat uns Gemüse aus seinem eigenen Garten geschenkt. Wir wären doch schließlich Gäste hier. Das war wirklich sehr nett. Der Ranger ist auch noch einmal vorbeigekommen und hat uns ein paar Wanderwege gezeigt in dieser Gegend. Wir hatten ihn danach gefragt und er hat dann extra noch eine Karte geholt. Nachmittags sind wir noch zum See runter gelaufen. Es war eine wunderschöne, ruhige Ecke und die Sonne schien. Heute Abend war ein richtig schöner Abend. Man konnte noch lange draußen sitzen. Es war noch warm und das Lagerfeuer brannte schön.

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Sonntag, 9. September 2001

Syringa Creek Park

Syringa Creek Park

Heute Morgen sind wir erst nach 8:00 Uhr aufgestanden. Wir haben beide im Wohnmobil geduscht, weil es auf dem Platz nur Toiletten gab. Zum Glück war vor dem Campingplatz eine Dumpingstation. Nach dem Duschen mussten wir erst mal dorthin fahren, weil die Abwassertanks voll waren. Danach haben wir gefrühstückt. Dann haben wir das ganze Wasser abgelassen und alles mit Frischwasser aufgefüllt. Der Ranger hatte uns erzählt, es wäre gutes Wasser.

Kurz nach 12:00 Uhr haben wir noch einen Rundwanderweg für eine Stunde am Berg gemacht. Wir hatten erst noch überlegt, einen Tag länger zu bleiben, weil es wirklich ein schöner Platz war. Es gab halt nicht so viel zu gucken und wir sind dann doch gegen 13:15 Uhr vom Platz gefahren. Wir fuhren die 19 km wieder zurück und dann am Columbia River entlang nach Castlegar.

Es war strahlender Sonnenschein. Die Gegend wurde zum Teil industriell genutzt, sah daher trotz des schönen Flusses nicht mehr so toll aus.

Wir fuhren jetzt auf dem Highway 3, dem Crowsnest Highway, Richtung Osoyoos. Viel grüner Wald und Laubbäume, die anfingen sich zu verfärben, zwischendurch trockenes Gras. Bis jetzt war der Highway 3 noch nicht sehr befahren. Wir fuhren über den Bonanza Pass, 1535 m hoch, danach gab es 8% Gefälle. Nun kamen wir am Christina Lake vorbei, sah ganz hübsch aus. Der Grüngürtel ging allmählich zurück, um Grand Forks fing es an, kahler auszusehen, vertrockneter, schon ein bisschen wüstenähnlicher. Grün war es nur, wo gesprengt wurde. Es war hier ein Obst- und Weinanbaugebiet. Wir haben eine kurze Rast an einem kleinen See gemacht. Greenwood war ein kleiner Ort mit gepflegten kleinen Holzhäusern. Es gab hier braune Berge mit grünen Bäumen davor. Die Straße war stellenweise wieder sehr rumpelig. Wir fuhren fast an der amerikanischen Grenze entlang, die Gegend erinnerte auch daran, die Farmen sahen fast genauso aus, die Reklame nahm immer mehr zu.

In der Entfernung waren wieder mehr Berge zu sehen.

In Osoyoos haben wir an dem Haynes Point Provincial Park keinen Campgroundplatz mehr bekommen, war total ausgebucht. Es war ein Tipp von dem älteren ehemals deutschen Ehepaar, die wir gestern getroffen haben. Wir fanden es schade, haben länger überlegt, zu welchem Campground wir fahren sollen und haben uns dann für den Imkameep Campground entschieden, der direkt am Osoyoos Lake lag. Wir haben uns aber lieber für einen Platz weiter oben entschieden; direkt am Wasser gab es noch mehr Mücken. Um 18:00 Uhr war das Büro schon nicht mehr besetzt. Das Ganze fanden wir nicht so toll, so dass wir beschlossen haben, nur eine Nacht zu bleiben. Die sanitären Anlagen waren aber in Ordnung. Wir sind dann noch ein bisschen durch Osoyoos gefahren. Das Städtchen hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Es war alles sehr touristisch, turbulent und etwas grell. Zurück auf dem Campingplatz haben wir noch einen Spaziergang am Wasser gemacht. Es war noch sehr warm, doch leider konnten wir nicht länger draußen sitzen, weil wir von einer Insektenplage heimgesucht wurden.

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Montag, 10. September 2001

Osoyoos

Osoyoos

Wir haben den Platz heute Morgen bezahlt. Im Reiseführer stand, dass dieser Campground unter indianischer Leitung stand, im Office war davon nichts zu merken. Wir haben den Mann noch nach dem Ecological Lake Reserve gefragt, aber wir müssen uns irgendwie missverstanden haben. Er war sehr freundlich, hat uns eine Gegend auf der Karte gezeigt, aber wir sind dann letztendlich in den Weinbergen gelandet.

Abfahrt war gegen 10:30 Uhr. Wir haben diese Wüstengegend gesucht und sind bei den Weinbergen gelandet. Hier wurde ziemlich intensiv Wein angebaut, alles wurde bewässert, ansonsten war hier alles vertrocknet, Wüstengegend. Es gab in dieser Gegend viele Weingüter. Irgendwann wurde es uns allerdings ein bisschen mulmig, weil es immer wieder Schüsse gab, wahrscheinlich Selbstschussanlagen. Wir sind dann doch lieber weitergefahren. An einem Freistand haben wir noch Obst gekauft.

Dann sind wir auf den Highway 3 gefahren Richtung Manning Provincial Park. Von der Straße aus haben wir dann diese in den Reiseführern empfohlene Wüstengegend gesehen. Wir hatten aber keine Lust mehr umzukehren. Wieder haben wir viele Salbeisträucher (oder was auch immer es sein mag) gesehen. Wir fuhren am Rand des Okanagan entlang, ein Fruchtstand nach dem anderen. Wir kamen durch Keremeos und fuhren am Similkameen River entlang. Hier war es gleich etwas grüner, ab hier war die Straße sehr viel belebter. Man merkte, dass es Herbst wurde. An den Straßenrändern sah man viele bunt gefärbte Bäume. Heute Morgen sind wir im sonnigen Wetter weggefahren. Es war allerdings stark windig. Jetzt war die Sonne weg. In Princeton haben wir versucht einzukaufen, die Qualität der Läden lässt gewaltig nach. Wir haben kaum etwas Vernünftiges gefunden.

Im Manning Provincial Park waren wir erst im Visitor Center, haben uns eine Karte dieser Gegend geholt und uns in Bezug auf Wanderwege beraten lassen. Wir sind dann zum Lightning Lake Campground gefahren. Er hat nur Provincial Park Standard, aber wenigstens Duschen und Fließendtoiletten. Es war eine ziemlich große Anlage, allerdings sehr beliebt und voll. Es waren auch mehrere Deutsche da. Die Stellplätze waren schön und geräumig, Feuerholz konnte man bekommen und von hier aus gingen viele Wanderwege ab. Eine Rangerin kam durch und hat kassiert, 18,50 $ pro Nacht. Wir haben für zwei Nächte gebucht. Dann können wir morgen in Ruhe wandern.

Einen Spaziergang zum See haben wir noch gemacht. Die Sonne schien noch. Dann haben wir noch Feuer gemacht. So lange konnte man aber heute nicht draußen sitzen. Es wurde doch empfindlich kühl nachts. Der Campground war anscheinend ziemlich von Deutschen bevölkert, die alle kurz vor der Rückreise standen. Es war recht voll, teilweise auch ein bisschen laut. Etwas weiter weg wurde anscheinend kräftig gefeiert. Wir haben allerdings noch einen guten Platz bekommen.

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Dienstag, 11. September 2001

Manning Park

Manning Park

Abfahrt gegen 12:00 Uhr. Wir haben heute erst mal ausgeschlafen und wollten jetzt ein paar kürzere Wanderungen machen. Das Duschen morgens kostete etwas Überwindung, da es nachts und morgens sehr kalt war und die Anlagen natürlich nicht geheizt waren. Da musste man sich tagsüber aufwärmen. Dann wurde es nämlich noch richtig warm.

Wir fuhren zum Cascade Outlook. In ziemlich steilen Serpentinen ging es den Berg hoch. Vor uns lief blitzschnell ein Puma über die Straße. Wir sind den Dry Ridge Trail gelaufen zum Gipfel, war schön, aber auch anstrengend. Der Anstieg ging über einen engen, steilen Wanderweg, etwas rutschig. Vom Gipfel hatte man einen schönen Ausblick. Den Rückweg sind wir lieber die Straße entlang gegangen. Die Straße verlief in engen Serpentinen. Wir haben dann noch mehrere Spaziergänge bzw. kleine Wanderungen gemacht.

Der Beaver Pond Trail war eine Enttäuschung, kein Biber zu sehen und der Weg war kurz. Wir sind dann noch einen anderen Weg gegangen, der war aber auch nicht schön, er lag voll mit 'Pferdeäpfeln'. Der Canyon Nature Trail war dagegen wieder sehr schön.

Tagsüber war es schön warm und sonnig, nachts wurde es schon sehr kalt. Wir haben unser restliches Holz verfeuert. Manches wollte nicht so recht brennen, war wohl immer noch etwas feucht.

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Mittwoch, 12. September 2001

Manning Park

Manning Park

Abfahrt um 11:00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein. Es wurde Zeit, dass wir wieder einen Campingplatz mit Strom bekamen. Der Wagen hatte schon etwas Mühe zu starten, gerade weil wir gestern auch nicht viel gefahren sind.

Wir fuhren auf dem Highway 3 Richtung Hope. Die Bäume verfärbten sich im Augenblick schon ganz gut, viele Rottöne. Der Manning Park zog sich noch ziemlich hin. In Hope haben wir getankt und eingekauft, auch hier keine besondere Auswahl. Danach haben wir eine Ehrenrunde durch Hope gedreht, weil wir auf den Highway 7 Richtung Vancouver wollten und vom Highway 1 keine Straße mehr abging. Wir haben es dann aber doch gefunden und fuhren dann auf dem Highway 7, der war ruhiger und schöner als der Highway 1. Wir fuhren am Fraser River entlang. Ab Agassiz sind wir die Strecke schon letztes Mal gefahren. In Mission haben wir noch eine Flasche Wein gekauft. Es war ein recht lebhaftes Städtchen.

Allmählich näherten wir uns den Vororten von Vancouver, unheimlich voll und hässlich, ätzend zu fahren. Wir hatten uns einen Campingplatz in Anmore, Anmore Camplands, ausgesucht, laut Grundmann Reiseführer schön und ruhig. Die Beschreibung passte auch bis zu einem bestimmten Punkt. Wir sind nämlich daran vorbei gefahren, weil er nicht zu erkennen war. Erst nach längerem verzweifeltem Suchen und Nachfragen in einem kleinen Laden haben wir ihn gefunden. Es war angenehm ruhig hier und nicht so voll. Die Vermieterin nahm alles recht gelassen, bezahlen sollten wir am nächsten Tag. Die sanitären Anlagen waren sehr gut. Wir haben dann noch einen Spaziergang auf dem Gelände gemacht. Die Plätze waren mit full hook up, allerdings nicht billig, so um die 35 $.

Wir haben hier Deutsche getroffen, die uns erzählt haben, dass mit 4 Flugzeugen Anschläge verübt worden sind und dass das World Trade Center kaputt ist. Es muss gestern passiert sein. Wir waren wie vor den Kopf geschlagen, hatten davon überhaupt nichts mitbekommen. Wir haben uns dann noch lange mit der Vermieterin und dem deutschen Pärchen, das sehr gut englisch konnte, unterhalten. Die amerikanischen Flughäfen waren alle gesperrt und wir wussten nicht, ob wir morgen von Vancouver aus fliegen konnten. Bis jetzt war der Flughafen auch gesperrt. Die Frau hat extra noch einen Freund angerufen, der am Flughafen arbeitete. Es gab aber nichts Positives zu berichten. Keiner wusste anscheinend genau, wie es weiterging. Die Vermieterin hat uns sogar angeboten, dass wir kostenlos bei ihr übernachten könnten, wenn wir morgen keine Flugmöglichkeit hätten. Das fand ich total nett und hilfsbereit.

Das Ganze hat uns trotzdem gründlich die Laune verdorben. Das Essen hat uns jedenfalls nicht geschmeckt. Es hat uns gründlich den Appetit verschlagen. Dabei wollten wir uns einen schönen letzten Abend mit einer Flasche Wein machen. Den haben wir allerdings trotzdem getrunken. Wir haben dann noch das Wohnmobil sauber gemacht, denn abgeben mussten wir es ja morgen.

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Donnerstag, 13. September 2001

Anmore

Anmore

Eigentlich endeten an dieser Stelle meine Aufzeichnungen. Ich war wohl zu geschockt, um weiter zu schreiben, versuche aber, aus dem Gedächtnis die restliche Zeit zu beschreiben.

Wir sind morgens sehr früh aufgestanden und haben das Wohnmobil, das uns treu begleitet hat, soweit fertig gemacht mit Dumping usw. Dann sind wir in strahlendem Sonnenschein gestartet zur Verleihstation von Fraserway. Ich habe Hajo auch ganz gut durch Vancouver gelotst, bis ich an einer der letzten Straßen irgendwo falsch gedacht habe und wir verkehrt abgebogen sind. Die Fraserwaystation liegt auf Annacis Island, einer Insel im Fraser River. Wir haben dann einen ziemlich großen Umweg gemacht. Es schien uns aber ein Weg zu sein, der uns sicher dahin führte. Wir haben es dann auch gefunden und haben das Wohnmobil frühzeitig abgegeben.

Als wir auf den Hof fuhren, ist auch sofort jemand gekommen, hat nur kurz geguckt, ob alles in Ordnung ist, und hat uns dann den Wagen abgenommen. Der Service war wirklich gut. Es sprachen alle deutsch. Drinnen im Büro mussten wir dann die restlichen Formalitäten erledigen. Wir mussten noch kräftig Kilometergeld nachbezahlen. Wir haben dann nach den neuesten Nachrichten gefragt. Der Typ konnte uns aber auch nichts Genaues sagen, hat uns nur geraten, es doch erst mal am Flughafen zu versuchen. Er sei wohl jetzt wieder geöffnet. Falls wir nicht wegkommen, gäbe es vielleicht Möglichkeiten, in einem Wohnmobil zu übernachten. Das Personal war wirklich nett und bemüht.

Als wir dann auf dem Hof mit unserem Gepäck auf den Transfershuttle zum Flughafen warteten, haben wir ein deutsch-dänisches Ehepaar mit Tochter und Freund kennen gelernt. Wir haben uns auf Anhieb ganz gut verstanden und beschlossen, gemeinsam zum Flughafen zu fahren und zusammen zu bleiben, vielleicht erreicht man ja zu mehreren mehr.

Es war dabei strahlender Sonnenschein und warm. Als wir mit unserem Gepäck am Flughafen ankamen, herrschte dort totales Chaos. Alles war voll mit Menschen, die auf Flüge warteten. Am KLM-Schalter war eine sehr unfreundliche Frau, die versuchte, uns abzuwimmeln. Klar war, dass noch kein ausländisches Flugzeug rein gelassen wurde und heute keine Chance bestand, weg zukommen. Der junge Mann von unseren neuen Bekannten vor allem und wir anderen auch haben dann lange auf sie eingeredet. Erst hieß es nur, dass wir uns ein Hotel suchen sollten, aber aufgrund der Situation wären sowieso alle ausgebucht. Nach langem hartnäckigem Drängen von dem jungen Mann haben wir dann Gutscheine für eine Übernachtung, ein Abendbrot und ein Frühstück erhalten. Einer von uns hat dann über Handy bei Fraserway angerufen, die uns einen Fahrer geschickt haben, der uns zum Hotel brachte. Der Fahrer war allerdings ziemlich unverschämt, hat von uns ordentlich Geld kassiert. Der wollte schon auf dem Weg zum Flughafen Trinkgeld haben. Das war eigentlich der Einzige, der unsere Notlage ziemlich ausgenutzt hat.

Das Hotel selbst war ziemlich nobel. Dort stieg wohl auch das gesamte KLM-Personal ab. Hajo und ich sind dann erst mal auf unser Zimmer gegangen und haben überlegt, was wir jetzt machen. Ich wollte mir auf jeden Fall noch etwas zu Trinken kaufen. Da wir einen Stadtplan von Vancouver besaßen, hatte Hajo gesehen, dass in der Nähe ein Einkaufszentrum lag, in Richmond. Also sind wir dahin gelaufen. Es zog sich ganz schön hin und das in der warmen Sonne. Als wir dann endlich da waren, stellte sich das Ganze als rein chinesisches Viertel heraus, wo wir als Europäer ziemlich auffielen.

Im ersten Supermarkt konnten wir nicht mit Karte bezahlen, es waren alles chinesische Supermärkte, und Bargeld hatten wir nicht mehr. Banken mit Mastercard-Zeichen gab es nicht. Irgendwann haben wir dann doch einen Supermarkt gefunden, der Kartenzahlung akzeptierte. Dann haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Das Hotel lag außerhalb von Vancouver in der Nähe des Flughafens. Weil wir nicht mit dem Zwangsaufenthalt gerechnet hatten, hatten wir auch keine saubere Wäsche mehr. Also hab ich erst mal ein bisschen Unterwäsche und Socken gewaschen. Die Sachen trockneten auf dem Balkon in der Sonne schnell.

Abends sind wir dann mit unseren Gutscheinen bewaffnet im Hotel essen gegangen. Auf den Gutscheinen stand nur eine kleine Summe, aber wir dachten uns, darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an und haben das Buffet gewählt. Es war sehr lecker. Dazu haben wir jede Menge Bier getrunken, in der Hoffnung, dann wenigstens schlafen zu können. Dabei haben wir mitbekommen, dass das erste Flugpersonal morgens wieder auscheckte und wir machten uns Hoffnung, dass die ersten Flüge vielleicht doch wieder stattfinden. Bei der Rechnung zu Abendessen erlebten wir eine sehr positive Überraschung. Obwohl die Gutscheine nur auf einen bestimmten Betrag ausgestellt waren, brauchten wir nur das Trinken bezahlen. Das fand ich sehr großzügig. Die Bedienung war sehr nett.

Gegen 22:00 Uhr sind wir dann hochgegangen. Von den ganzen Aufregungen waren wir ziemlich fertig und haben dann irgendwann doch geschlafen.

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Freitag, 14. September 2001

Vancouver

Vancouver

Heute Morgen hatten wir uns zum Frühstück mit den anderen Vieren verabredet. Für das Frühstück gab es wieder eine positive Überraschung. Wir wählten das Frühstücksbuffet und brauchten nichts dazu zu bezahlen. Das Frühstück war ausgesprochen lecker und reichhaltig.

Zwischendurch gab es in der Halle eine Gedenkandacht für die Opfer des Attentats, an dem wir teilgenommen haben. Jasper hatte in der Zwischenzeit schon wieder mit KLM gesprochen, um zu erfahren, ob Flüge angeboten wurden. Es war keine genaue Auskunft zu bekommen. Also haben wir unsere Koffer gepackt und ausgecheckt, aber gleichzeitig gefragt, ob notfalls noch ein Zimmer frei wäre, falls wir nicht weg kämen. Der Shuttlebusfahrer war total nett, wollte gar kein Trinkgeld nehmen und wünschte uns viel Glück.

Auf dem Flughafen bot sich das gleiche Bild wie gestern, alles war voll mit Menschen. Die Amerikaner, die Heimflüge gebucht hatten, waren schon auf einem anderen Deck untergebracht. An dem KLM-Schalter erhielten wir die Auskunft, dass heute Abend eine erste Maschine erwartet wird, die auch wieder abfliegt. Wir hätten allerdings noch keine Chance mitzukommen. Erst müssten die von den Tagen zuvor mit fliegen. Also hieß es, wieder mit dem gesamten Gepäck in den Shuttlebus und erneut zum Hotel.

Wir haben auch gleich ein Zimmer bekommen. Allerdings mussten wir diesmal selber bezahlen. Wir haben einen Sonderpreis bekommen, weil wir als 'stranded people' galten. Da haben wir die Zimmer günstiger bekommen. Da standen wir nun und waren ziemlich deprimiert, weil wir nicht wussten, wann wir überhaupt wegkommen. Vor allem hatten wir ständig die Angst im Nacken, ob Bush nicht doch einen Krieg vom Zaun bricht, dann wären automatisch alle Flughäfen wieder geschlossen worden. Dann wären wir nicht weggekommen.

Der Kofferträger, der uns zu unserem Zimmer begleitete, hatte wohl gemerkt, dass wir nicht bester Stimmung waren. Er gab uns den Tipp, nach Vancouver Downtown rein zu fahren. Es wäre ganz einfach. Mit dem Shuttlebus zum nächsten Hotel fahren, dort aussteigen. Dort gibt es eine Bushaltestelle für Busse in die Innenstadt. Da wir nicht weiter Trübsal blasen wollten und im Fernsehen auf dem Zimmer auch immer nur Berichte von dem Attentat kamen, haben wir das tatsächlich gemacht. Wir sind bis in die Stadt gefahren. Der Busfahrer war sehr nett. Für 2 $ pro Person sind wir hin und zurück gefahren.

Wir haben uns dann in Vancouver hauptsächlich die Robson Street, die Haupteinkaufsstraße angeschaut und sind am Hafen gewesen. Den Stanley Park haben wir nicht mehr geschafft. Nach den fast vier Wochen in der ruhigen Natur habe ich mich in Vancouver erst total unwohl gefühlt. Obwohl es aber so voll war, sind die Leute recht höflich miteinander umgegangen. Keiner hat einen angerempelt. Der Ausflug war eigentlich ganz schön. Vancouver ist wirklich eine sehenswerte Stadt. Dann haben wir noch in einem kleinen Restaurant gegessen. Das Essen war ganz gut.

Danach haben wir uns wieder auf den 'Heimweg' gemacht. Der Busfahrer war wieder sehr nett. Wir haben gefragt, an welcher Station wir aussteigen müssen. Als es dann soweit war, hat er uns sogar aufgerufen und uns Bescheid gesagt. In dem Bus haben wir auch Holländer getroffen, die wir die letzten Tage schon gesehen haben, die auch mit KLM geflogen sind. An dem Hotel hatten wir schon Sorge, ob der Shuttlebus noch mal kommt. Es hat aber prima geklappt.

Im Hotel hatten wir noch keine Lust, aufs Zimmer zu gehen. Wir haben in der Bar noch ein Bier getrunken, als die anderen vier dazu kamen und sich noch zu uns setzten. Es wurde trotz aller Sorge noch ein schöner Abend. Wir haben uns sehr gut verstanden. Der Kellner war sehr mitfühlend. Er meinte, wenn wir morgen wieder nicht weg kämen, sollten wir doch hier bleiben und Kanadier werden. Die Leute waren wirklich sehr freundlich und bemüht. Wir haben ganz viel Hilfsbereitschaft erfahren. Was uns erstaunt hat ist, dass sie aus unserer Notlage kein Geschäft gemacht haben. Auch an der Rezeption waren sie freundlich. Hajo hat versucht, ein Fax zur Arbeit zu schicken, weil er nicht wusste, ob er rechtzeitig wieder dort sein kann. Das hat aber nicht geklappt. Ich habe dann noch meine Schwester angerufen, damit sie Bescheid wissen, dass es uns noch gibt.

Ein merkwürdiges Gefühl war es immer, wenn ein Flugzeug zu sehen war. Da der Flughafen wieder geöffnet war, starteten und landeten ja auch wieder jede Menge Flugzeuge. Man hatte schon ein ungutes Gefühl, dass noch weitere Flugzeuge zum Absturz gebracht werden.

Anfangs waren wir beim Zusammensitzen alle noch etwas deprimiert. Nachdem wir dann noch eine ganze Weile zusammen gesessen hatten, ging es uns allen wieder etwas besser. Es war schon ganz gut, dass wir zu mehreren waren, so konnten wir uns gegenseitig ein bisschen trösten. Hinzu kam, dass die beiden jungen Leute gut Englisch konnten und uns die ganze Telefoniererei mit der Fluggesellschaft abnahmen. Gegen 24:00 Uhr sind wir dann auf unsere Zimmer gegangen. Für den nächsten Morgen hatten wir uns wieder für ein gemeinsames Frühstück verabredet. Da wir heute den Tag nicht so untätig herum gesessen hatten, war es trotz aller widrigen Umstände noch ein schöner Tag geworden und wir haben ein bisschen von Vancouver gesehen, was sich wirklich gelohnt hat.

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Samstag, 15. September 2001

Wir haben uns wieder für das Frühstücksbuffet entschieden, zwar nicht billig, aber darauf kam es jetzt auch nicht mehr an. Nach dem Frühstück haben wir wieder ausgecheckt in der Hoffnung, heute einen Flug zu bekommen. Der Shuttlebusfahrer wünschte uns alles Gute.

Am Flughafen bot sich uns wieder das gleiche Bild, riesige Menschenmassen. Am KLM-Schalter wurde uns gesagt, dass wir heute wahrscheinlich mit fliegen könnten. Gegen Mittag war das Einchecken geplant. Wir waren auch pünktlich da, wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt, je nachdem wie das Datum des Rückflugtickets lautete. Zwischendurch gab es immer wieder Gerüchte, wer mitkommt und wer nicht. Letztendlich haben wir Boardingkarten bekommen nach Amsterdam ohne genauen Weiterflugtermin von Amsterdam nach Hannover. Darauf haben wir nicht geachtet. Es war uns auch ganz egal, Hauptsache Flug. Zwischendurch gab es immer wieder lautstarke Auseinandersetzungen. Man hatte das Gefühl, dass sich die Leute fast um die Rückreise geprügelt hätten.

Nachdem wir die Boardingkarten hatten und sicher waren, dass wir mit fliegen konnten, sind wir erst mal Essen gegangen. In den letzten beiden Tagen hatte ich am Geldautomaten in dem Hotel zweimal Geld abgehoben. Es war immer wieder weg. Nach dem Essen haben wir dann eingecheckt. Da die Sicherheitsvorkehrungen aufgrund der Vorkommnisse massiv verstärkt worden sind, dauerten die Kontrollen recht lange. Ich musste mein Handgepäck völlig auspacken.

Die Maschine sollte eigentlich um 21:00 Uhr abfliegen. Wir haben uns dann noch ein bisschen in den Läden umgesehen und dann noch ein Bier getrunken. Später sind wir dann gemeinsam zum Wartebereich gegangen. Die Maschine kam erst gegen 21:30 Uhr, musste noch aufgetankt und sauber gemacht werden zum Rückflug. Als kurz vor 23:00 Uhr dann das neue Bordpersonal kam, wurden sie mit freudigem Klatschen begrüßt. Gegen 23:00 Uhr startete dann das Flugzeug. Wir waren damit von 10:00 Uhr morgens bis 23:00 Uhr abends auf dem Flughafen und natürlich auch dementsprechend kaputt.

Der Flug selber war in Ordnung, ganz ruhig, ohne Turbulenzen. Allerdings war die Enge in dem Flugzeug fürchterlich. Ich weiß nicht, ob die mehr Sitze rein geschoben haben, um mehr Leute transportieren zu können. Wir saßen jedenfalls fürchterlich eingepfercht, konnten uns kaum rühren, geschweige denn die Beine bewegen. Ich kam mir vor wie im Viehtransport. Da hatte man schon Sorge, ob man nicht eine Thrombose bekommt. An Schlaf war daher kaum zu denken. Aber wir sind ja heil in Amsterdam gelandet.

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Sonntag, 16. September 2001

Gegen 16:00 Uhr sind wir dann in Amsterdam gelandet. Dort wartete die nächste böse Überraschung auf uns. Wir bekamen keinen Weiterflug nach Hannover. Der Flug war überbucht. Wir waren vorher an der Information, eine Frau dort sagte uns, sie würde es versuchen. Ein sehr unangenehmer Mensch an dem Schalter zum Flugzeug entschied dann sehr selbstherrlich und furchtbar unfreundlich, dass wir nicht mit fliegen können. Andere sind noch mitgekommen, obwohl sie auch nicht genau für den Flug eine Karte hatten. Wir sind wieder zu einer Information. Diesmal sind wir an einen kompetenteren Menschen geraten. Er meinte, es hätte keinen Zweck, mit dem Zug zu fahren. Es würde Stunden dauern, das Gepäck raus zu suchen. Mittlerweile war es nach 20:00 Uhr. Er hatte uns geraten, einen Flug gleich am nächsten Morgen zu nehmen, um 8:00 Uhr. Er versicherte uns, dass wir dann auf jeden Fall mit fliegen würden, wir hätten ja jetzt Bordkarten mit genauen Sitzplätzen.

Da standen wir nun. Plötzlich haben mir dann doch die Nerven versagt und ich musste eine Runde heulen. Bei den anderen hatte es besser geklappt, sie hatten ihren Flug nach Hamburg und nach Kopenhagen bekommen. Nun standen wir in Amsterdam und brauchten ein Hotelzimmer. Wir haben dann die Information am Flughafen gesucht, die vermittelten auch Zimmer. Erst meinte die Frau, es gäbe keine Zimmer mehr, es wäre auch in Amsterdam alles durcheinander geraten. Wir haben dann doch noch ein Zimmer in einem Hotel weit außerhalb bekommen. Bezahlt hatten wir schon an der Information.

Da standen wir nun, kamen aus dem warmen, sonnigen Vancouver und standen nun im kalten, regnerischen Amsterdam, umgeben von ziemlich unfreundlichen Menschen. Wir warteten auf den Shuttlebus, der lange auf sich warten ließ. Gegen 23:00 Uhr waren wir im Hotel. Dort haben wir noch Bier und Wasser an der Bar getrunken. Netterweise haben sie uns noch eine Suppe warm gemacht. Wir hatten die ganze Zeit noch nichts gegessen und hatten auch nichts mehr zu trinken. Gegen 0:30 Uhr lagen wir dann im Bett. Wir hatten darum gebeten, um 5:00 Uhr geweckt zu werden, weil wir um 7:00 Uhr wieder am Flughafen sein mussten.

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Montag, 17. September 2001

Geweckt hat uns natürlich keiner. Ich hatte die Nacht aber kaum geschlafen, obwohl ich so kaputt war, aus Sorge zu verpennen. Wir sind also um 5:00 Uhr aufgestanden. Hajo hatte überhaupt kein Waschzeug mehr im Handgepäck, weil er dachte, wir würden gestern schon in Enger sein. Wir haben schnell geduscht, frische Sachen hatten wir nicht mehr und sind dann runter zur Rezeption gegangen. Wir wollten mit Karte das Abendessen bezahlen.

Da gab es die nächste böse Überraschung, sie hatten uns das Zimmer noch mal berechnet. Der Typ hat uns dann versichert, wir würden es erstattet bekommen. Hajo hat vorsichtshalber aber nicht unterschrieben. (Später stellte sich heraus, dass sie es aber dann doch gutgeschrieben haben.) Wir sind dann um 6:00 Uhr mit dem Shuttlebus im Dunklen zum Flughafen gefahren. Mit dem Fahrer haben wir uns ganz nett unterhalten. Er dachte wir wären Amerikaner (wir hatten uns auf Englisch unterhalten), weil wir uns nach den Amerikanern erkundigt hatten, die wir gestern Abend noch kennen gelernt hatten. Auf dem Flughafen haben wir noch einen Kaffee getrunken und ein Stück Kuchen gegessen. Was anderes gab es nicht. Gefrühstückt hatten wir ja nicht.

Und welch Wunder, wir sind tatsächlich mit der Maschine geflogen und in Hannover gelandet. Sogar die Koffer waren mitgekommen. Da die inzwischen auch eine wahre Odyssee hinter sich hatten, waren natürlich auch entsprechend Aufkleber drauf. Das hat den Zoll auf den Plan gerufen, die uns dann auch noch filzen wollten. Wir waren inzwischen ziemlich genervt und konnten ihnen klarmachen, dass wir jetzt seit Tagen unterwegs sind und nur noch nach Hause wollen. Irgendwann haben sie das eingesehen und wir konnten gehen.

Hajo hat noch das Auto geholt, wir haben die Koffer eingeladen und sind auf die Autobahn gefahren. Gegen Mittag waren wir dann endlich wieder zu Hause. Eine schöne Reise mit einem dramatischen, recht unschönen Abschluss ging damit zu Ende, wobei wir bei dem Ganzen noch ziemlich Glück hatten.

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